Zürich – Der Credit Suisse droht laut einem Medienbericht womöglich Ärger im Zusammenhang mit einem Betrugsfall externer Vermögensverwalter. Die Staatsanwaltschaft ermittle in diesem Zusammenhang auch gegen einen Angestellten der Grossbank, schreibt die «Sonntagszeitung». Gemäss mehreren Strafanzeigen hätten zwei Vermögensverwalter in Genf bis 2015 die Familienvermögen von rund einem Dutzend schwerreicher türkischer Multimillionäre veruntreut. Es gehe um Hunderte Millionen Franken. Die beiden Berater seien inzwischen weitgehend geständig, gegen sie laufe ein Verfahren.
Bereits am 26. Mai 2016 habe die Staatsanwaltschaft zudem ein Verfahren gegen einen Mitarbeiter der CS eröffnet – mit dem Vorwurf der Verletzung der Sorgfaltspflicht. Sowohl die Bank als auch der Angestellte weisen jede Schuld von sich, wie die Zeitung weiter schreibt. Das Versagen der CS sei in diesem Fall derart gravierend, dass sie sogar selber angeschuldigt werden könnte, sagt dagegen ein Anwalt dem Blatt.
Zwei Vermögensverwalter mit türkischen Wurzeln arbeiteten in Kaderpositionen bei der Bank, machten sich 2008 selbständig und verwalteten 1,5 Mrd CHF auf Konten der CS – eines der grössten Auslandsportfolios des Bankenplatzes Genf. Später vertuschten sie laut dem Bericht Verluste mit gefälschten Kontounterlagen. E-Mails würden nahelegen, dass der zuständige Kundenberater der Credit Suisse darüber Bescheid gewusst habe. Die Kunden beklagen Verluste von 300 Mio CHF.
Von der Bank heisst es am Montag auf Anfrage: «Die laufende Strafuntersuchung richtet sich nicht gegen die Credit Suisse, sondern primär gegen Repräsentanten des externen Vermögensverwalters.» Zu Einzelheiten äussere man sich mit Blick auf das laufende Verfahren nicht, so ein Sprecher zu AWP. Die Grossbank halte sich jedoch an die geltenden Gesetze in den Ländern in denen sie tätig ist. (awp/mc/ps)