New York – Die US-Behörden nehmen einem Zeitungsbericht zufolge den Edelmetallhandel von mindestens zehn global agierenden Grossbanken unter die Lupe – darunter sollen sich auch die Credit Suisse und die UBS befinden.
Die beiden Schweizer Grossbanken kommentieren die Angelegenheit nicht, wie sie am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda erklärten.
Manipulationen an Märkten?
Das «Wall Street Journal» hatte unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, das US-Justizministerium und die Derivate-Aufsicht CFTC untersuchten, ob die Geldhäuser an den Märkten manipuliert hätten. Die Behörden schauten sich dabei sehr genau die Festsetzung der Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium in London an.
Zu den betroffenen Banken zählen dem Bericht zufolge neben den beiden Schweizer Grossbanken auch die Deutsche Bank, HSBC, Barclays, Goldman Sachs, JPMorgan, Société Générale, Bank of Nova Scotia und die Standard Bank. Auch andere der erwähnten Banken wollten sich gegenüber Reuters nicht zu dem Bericht äussern.
Anfälliges System
Zahlreiche Skandale um manipulierte Zinsen und Devisenkurse hatten zuletzt Forderungen nach mehr Aufsicht und Transparenz bei der Ermittlung von Preisen und Kursen nach sich gezogen. Die Edelmetalle stehen hier besonders im Visier der Aufseher.
So wurden über Jahrzehnte die täglichen Referenzpreise etwa für Gold und Silber von wenigen Banken in Telefonkonferenzen festgelegt. Dieses Verfahren ist anfällig für illegale Absprachen – und wird deshalb schrittweise durch ein elektronisches System ersetzt.
Die Titel der Grossbanken stehen am Dienstag unter Druck. UBS geben gegen 10.40 Uhr 0,7% auf 16,47 CHF nach und CS 0,6% auf 23,34 CHF. Der SMI steht gleichzeitig bei -0,2%. (awp/mc/ps)