Quaesta Capital AG: Währungen – ein Thema, welches jeden betrifft

Thomas Suter, CEO Quaesta Capital AG

Währungen sind ein Thema, mit dem sich die meisten Investoren sehr intensiv befassen. Zumeist ist dies nicht aus Anlagesicht der Fall, sondern der Tatsache geschuldet, dass Investoren durch ihre internationalen Anlagen auch Währungsrisiken unterworfen sind, welche gebührend verwaltet werden wollen.

von Thomas Suter, CEO Quaesta Capital AG

Aktives Risikomanagement durch Spezialisten
Neben der Währungsabsicherung versuchen die Investoren oft selbst oder über einen darauf spezialisierten Overlay Manager, über eine aktive Absicherungsstrategie (dynamic overlay), eine zusätzliche Rendite zu erzielen. In der Praxis wird dies gerne von institutionellen Kunden nachgefragt, welche aufgrund ihrer Struktur Schwierigkeiten haben, in separate Anlageprodukte zu investieren. Dabei vereinbaren sie zusammen mit dem Overlay Manager die Richtlinien, u.a. Minimum- und Maxium-Hedge-Ratios, und stellen ein bestimmtes Risiko-Budget zur Verfügung – all dies mit dem Ziel, durch die Abweichung der aktuellen Fremdwährungsbestände verglichen zum Benchmark-Hedge-Ratio eine zusätzliche Rendite zu generieren.

Der Overlay Manager muss sich dabei in der Regel auf jene Währungen fokussieren, welche bereits im Anlageportfolio des Investors enthalten sind. Er ist entsprechend in der Ausführung seiner spezifischen FX Handelsstrategie stark eingeschränkt.

Mehr Freiräume für FX Manager
Um diese Einschränkung zu umgehen und die Möglichkeiten des FX Managers zu erhöhen, die erwartete Rendite zu generieren, lohnt es sich, dem FX Manager einen möglichst grossen Freiheitsgrad einzuräumen, so dass dieser im Idealfall seine eigene Handelsstrategie ohne Limitierungen (Währungen, Instrumente) umsetzen kann.

Zu diesem Zweck empfiehlt sich eine Separierung der FX Hedging-Tätigkeit (passive overlay) von der Renditegenerierung (FX Alpha), wobei beide Tätigkeiten komplett unabhängig voneinander ausgeführt werden und – falls extern verwaltet – auch unterschiedlich mandatiert werden können. Welche Gründe sprechen generell für eine Währungsanlage? Für welchen Investor ist welche Strategie die passende und was gilt es zu beachten?

Liquidität
Der FX Markt ist der liquideste Finanzmarkt weltweit. Basierend auf der alle drei Jahre durch die Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIZ) durchgeführten Analyse belief sich das tägliche Handelsvolumen im Jahr 2013 in der Grössenordnung von 5‘300 Mrd USD. Auch inmitten der Finanzkrise 2008/2009 bestand für Währungsmanager nie ein Problem, allfällige Rücknahmen von Anlegern gut bedienen zu können. Diese Tatsache steht in starkem, positivem Kontrast zu diversen anderen Anlagestrategien, welche zu jener Zeit zuweilen grosse Probleme bekundeten, die nötige versprochene Anlageliquidität ihren Anlegern auch wirklich garantieren zu können.

Transparenz
Der Ruf nach grösserer Transparenz wurde mitten in der Finanzkrise nicht zuletzt deshalb laut, weil bei Fondsmanagern zuweilen Zweifel aufkamen, ob die tatsächlichen Positionierungen mit den gemäss Strategievorgabe erwarteten Positionierungen übereinstimmten. Diese Transparenz besteht bei Währungsanlagen seit längerem. Schon seit Jahren tätigen viele institutionelle Investoren ihre Anlagen im Währungsbereich über Managed Accounts. Dabei hat der Investor in Echtzeit-Zugang zu den Positionen, hat zu jeder Zeit auch die Kontrolle über die tatsächliche Positionierung des FX Managers und bleibt Eigentümer des spezifischen Accounts.

Diversifikation
Währungsanlagen gelten generell als ausgezeichnete Diversifikation für ein Anlageportfolio.

Aber aufgepasst: Je nach zugrundeliegender Anlagestrategie verhält sich die Performance der FX Strategie entweder ähnlich (positive Korrelation), gegensätzlich (negative Korrelation) oder neutral (keine Korrelation) zu den traditionellen Anlagen im Portfolio.

Jeder Investor sollte sich zwingend darüber im Klaren werden, was er mit der Währungsanlage erreichen will. Gleichzeitig ist eine seriöse Due Diligence der in Betracht zu ziehenden Anlagestrategie erforderlich. Andernfalls drohen böse Überraschungen – und zwar dann, wenn die Währungsstrategie in einem unruhigen Marktumfeld die erwarteten Diversifikationsvorteile nur teilweise oder gar nicht erfüllt.

Fazit: Währungsanlagen sind eine interessante Beimischung für ein diversifiziertes Anlageportfolio. Dabei ist aber bei der Auswahl einer Anlagestrategie eine aufmerksame Due Diligence von höchster Bedeutung.

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