Raiffeisen H1: Höherer Gewinn – Hypothekenwachstum leicht über dem Markt

Pierin Vincenz

Pierin Vincenz, CEO Raiffeisen Gruppe.

St. Gallen – Die Raiffeisen-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2013 die Gewinnzahlen weiter verbessern können. Im Hypothekargeschäft hat sich das Wachstum in den ersten sechs Monaten zwar leicht abgeschwächt, die Gruppe ist aber weiterhin etwas stärker als der Gesamtmarkt gewachsen, wie dem am Mittwoch veröffentlichten Halbjahresergebnis zu entnehmen ist. Für das gesamte Jahr bleibt Raiffeisen optimistisch.

Raiffeisen habe ein «gutes erstes Halbjahr» hinter sich, sagte CEO Pierin Vincenz am Mittwoch an einer Telefonkonferenz. Der Bruttogewinn verbesserte sich um 2,7% auf 535 Mio CHF. Der Gruppengewinn profitierte zusätzlich von einer Höherbewertungen der strategischen Beteiligungen (Vontobel, Helvetia) und nahm unter dem Strich um 11% auf 369 Mio CHF zu.

Leicht verbessertes Zinsergebnis
Im Hauptgeschäft, dem Zinsengeschäft, konnte Raiffeisen den Erfolg um 1,1% verbessern: Die Margenerosion in dem Geschäft habe durch das anhaltende Volumenwachstum im Aktivbereich und Zinsanpassungen im Passivbereich gestoppt werden können. Positiv entwickelte sich aber auch das Kommissionsergebnis mit einer Zunahme von 4,4%. Erneut sei auch die Abhängigkeit vom Zinsengeschäft etwas zurückgegangen, konstatierte der CEO.

Der gesamte Betriebsertrag erhöhte sich um 1,5% auf 1,38 Mrd CHF und damit doppelt so stark zu wie der Aufwand, der mit einem +0,7% auf 847 Mio nur leicht anwuchs.

Marktanteil ausgebaut
Die Raiffeisengruppe steigerte das Hypothekarvolumen in den ersten sechs Monaten des Jahres um weitere 2,8%. Auf das Jahr hochgerechnet sei die Gruppe im Hypothekargeschäft mit einem Wachstum von 5,6% leicht stärker als der Gesamtmarkt (+4,6%) gewachsen, sagte Vincenz. Der Marktanteil von Raiffeisen habe sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 16,2% verbessert. Raiffeisen lasse bei der Vergabe von Hypotheken aber weiterhin Vorsicht walten, versicherte der CEO.

Gleichzeitig erhöhten sich auch die Kundengelder weiter, gegenüber Ende 2012 betrug die Zunahme 2,1%. Per Ende Juni verwaltete Raiffeisen insgesamt Vermögen (AuM) im Umfang von 176,3 Mrd CHF, das seien 1,8% mehr als noch Ende 2012, sagte Vincenz. Gewachsen sei Raiffeisen weiterhin in den urbanen Regionen sowie generell im Mittelland.

Notenstein verdient weniger
Die Anfang 2012 übernommene Notenstein Bank verdiente im ersten Halbjahr 2013 mit einem Bruttogewinn von 6,4 Mio CHF (VJ 35 Mio) klar weniger als noch vor Jahresfrist. Die Privatbank habe allerdings vor Jahresfrist noch von hohen Handelserträgen wegen Liquidationen profitieren können, sagte Vincenz. Zusätzlich habe im ersten Semester 2013 der gesunkene Goldpreis den Handelsertrag belastet. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis von Notenstein verschlechterte sich auf 91,2% nach 74,9% im gesamten Geschäftsjahr 2012.

Zudem verspürte Notenstein die Abflüsse ausländischer Kunden wegen der Bereinigung ihrer Steuersituation, was zu einem leichten Neugeldabfluss von 9 Mio CHF führte. Im Schweizer Geschäft seien netto Gelder zugeflossen, sagte Vincenz. Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Mitte Jahr auf 20,5 Mrd CHF, per Ende 2012 waren sie mit rund 21 Mrd CHF beziffert worden. Notenstein sei derzeit in einer «Expansions- und Fokussierungsphase». «Wir haben Initiativen gestartet, um Notenstein am Schweizer Markt zu positionieren», sagte Vincenz.

Verbessertes 2013 erwartet
Im Ausblick auf das Gesamtjahr zeigt sich das Raiffeisen-Management optimistisch. Falls in der zweiten Jahreshälfte keine grösseren Überraschungen in der konjunkturellen Entwicklung oder auf den Finanzmärkten eintreten, erwarte man ein höheres Ergebnis als im Vorjahr. (awp/mc/upd/ps)

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