Adrian Künzi, CEO Notenstein Privatbank AG. (Foto: zvg)
St. Gallen – Die St. Galler Privatbank Notenstein, ehemalige Bank Wegelin, entlässt 20 ihrer rund 700 Mitarbeiter. Die Vermögensverwaltungstochter der Raiffeisen-Gruppe will ihr vergleichsweise hohes Aufwands-Ertrags-Verhältnis senken und die Lohnkostenbasis um 5% reduzieren. Betroffen sind Mitarbeiter in der ganzen Bank auf verschiedenen Stufen. Mitglieder der Geschäftsleitung gehören aber nicht dazu.
Vor der Entlassung erhalten die Betroffenen noch einen Anteil aus einem Bonustopf für Firmentreue, der beim Verkauf der Bank Wegelin an Raiffeisen Anfang 2012 eingerichtet worden war. Wegen des Jagd amerikanischer Behörden auf Steuersünder war Wegelin so stark unter Druck geraten, dass die Besitzer die Traditionsbank notverkauften. Die Firma habe intern am Montag und am Dienstag über den Stellenabbau informiert, sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Sie bestätigte damit Angaben in einem Bericht des Finanz-Onlineportals Inside Paradeplatz.
Kosten-Ertrags-Verhältnis soll unter 90 % sinken
Notenstein verfügt mit einem Anteil der Kosten von 91,6% am Ertrag über einen im Vergleich zu anderen Privatbanken hohen Aufwand. Ziel sei es, das Kosten-Ertrags-Verhältnis bis Ende Jahr unter 90% zu bringen, sagte die Sprecherin der sda.
Umbau in der letzten Phase
Der Umbau der Vermögensverwalterin Notenstein, der durch den Wegelin-Untergang forciert wurde, ist nach Angaben der Sprecherin in seiner letzten Phase. In den vergangenen Monaten sei in die Kerngeschäfte investiert worden: Notenstein konzentriert sich in den Sparten Privatkunden und institutionelles Geschäft auf die Schweiz.
Keine Angaben über Auslandsgeschäft
Über das Auslandsgeschäft und dessen mögliche Redimensionierung gab es keine neuen Angaben. Notenstein unterhält auch in den Nachbarländern der Schweiz, in Osteuropa, Lateinamerika und Südafrika Kundenbeziehungen. Zu erfahren war, dass sich Notenstein in einem Prozess der Fokussierung befinde. (awp/mc/pg)