Raiffeisen-Zentrale baut bis zu 200 Stellen ab

Raiffeisen-Zentrale baut bis zu 200 Stellen ab
Raiffeisen-VRP Guy Lachappelle. (Foto: Raiffeisen)

Zürich – Bei Raiffeisen kommt es zu einem grösseren Stellenabbau: Die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz will in ihrer Zentrale 100 Millionen Franken einsparen. Fast jede zehnte Stelle fällt dort weg.

Bis zu 200 der aktuell knapp 2’200 Stellen würden gestrichen, teilte Raiffeisen am Donnerstag mit. Das Sparprogramm soll 2020 abgeschlossen sein. Ein «substanzieller Teil» des Personalabbaus werde über freiwillige Abgänge und Frühpensionierungen aufgefangen, hiess es weiter.

Der Abbau trifft nicht einen bestimmten Bereich, wie eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AWP sagte: «Das Effizienzprogramm wird systematisch und über alle Departemente hinweg geführt.»
Begründet wurde der Abbau damit, dass nun nach der Erneuerung des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung die Organisation optimiert werden solle.

Abbau folgt auf Gewinneinbruch
Raiffeisen ist seit Monaten wegen der Spätfolgen der Affäre um den früheren Firmenchef Pierin Vincenz in den Schlagzeilen. Im letzten November erhielt die Bankengruppe mit Guy Lachappelle einen neuen Präsidenten, im Januar mit Heinz Huber einen neuen CEO.

Im Januar wurde zudem der interne Untersuchungsbericht zur Affäre publiziert, und es kam zu einem weiteren Köpferollen in der Geschäftsleitung. Im Februar publizierte die Bank dann einen Gewinneinbruch. Belastet wurde das Ergebnis vor allem von Bewertungskorrekturen auf die unter Vincenz übernommenen Beteiligungen.

Neue Organisationsstruktur
Die nun geplanten Sparmassnahmen kommen zusammen mit einer neuen Organisationsstruktur. So würden zwei Departemente geschaffen, die ausschliesslich Dienstleistungen «für die Bedürfnisse der Raiffeisenbanken» sowie der direkt von der Zentrale betreuten Kunden erbringen würden, hiess es weiter.

Diese Departemente heissen «Raiffeisenbank Services» (u.a. Vertriebsunterstützung, Marketing) und «Firmenkunden & Niederlassungen».

Dazu kämen die unterstützenden Departemente «Produkte & Investment Services» (Hypotheken, Vorsorgen, Vermögen, Anlagegeschäft) sowie «Treasury & Markets» (Markt- und handelsorientierte Themen).

«Kein Leistungsabbau»
Daneben gebe es die unterstützenden Departemente «Finanzen & Personal», «Risiko & Compliance» sowie «IT & Services». Die Neuorganisation tritt laut den Angaben per 1. Juli in Kraft. Die Bank betonte auf Anfrage, dass mit dem Effizienzprogramm und der Restrukturierung kein Leistungsabbau gegenüber den Mitgliedsbanken verbunden sei.

Die Sparmassnahme und die Reorganisation werden laut der Mitteilung unabhängig vom Programm «Reform 21» durchgeführt, welches die Abläufe in der gesamten Raiffeisen Gruppe klären soll. (awp/mc/pg)

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