RBS übernimmt Kontrolle über Marriott-Hotels in UK
RBS-CEO Stephen Hester.
London – Wegen ausstehender Zahlungen hat die Royal Bank of Scotland (RBS) einem Pressebericht zufolge die Kontrolle über 42 Marriott-Hotels in Grossbritannien übernommen. Die RBS habe als Verwalter die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young eingesetzt, berichtete die «Financial Times» (FT) am Mittwoch.
Die im Zuge der Finanzkrise verstaatlichte Bank hatte das Immobilien-Portfolio erst im Jahr 2007 für 1,1 Milliarden Pfund an die Investmentgesellschaften Quinlan Private und Igal Ahouvi verkauft. Betreiber der Hotels bleibt die US-Kette Marriott, die in Deutschland über 31 Hotels einschliesslich zweier Ritz-Carlton-Häuser verfügt. Die britische Bank hatte zuvor laut «FT» vergeblich versucht, mit den Schuldnern eine Umstrukturierung ihres Hypothekendarlehens auszuhandeln. Von der Übernahme betroffen sind Vier-Sterne- und Fünf-Sterne-Hotels in England, Schottland und Wales.
Ausstehender 900-Millionen-Pfund-Kredit
Die RBS, die auf Grund der Finanzkrise selbst vom britischen Staat mit Milliarden Pfund unterstützt werden musste, war der Zeitung zufolge für einen Kommentar zunächst nicht erreichbar. Ernst & Young soll nun versuchen, das Portfolio wieder zu verkaufen. Ziel sei es, einen möglichst grossen Teil des 900-Millionen-Pfund-Kredits einzutreiben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde als Insolvenzverwalter für die Wagniskapitalfirma Professional Ventures mit Sitz auf den British-Virgin-Inseln eingesetzt. (awp/mc/ps)