Rekordhoher Anleihenbestand am Schweizer Obligationenmarkt
Zürich – Der Schweizer Obligationenmarkt war noch nie so gross wie heute. Per Ende Januar 2022 waren am Schweizer Kapitalmarkt Anleihen mit einem Nominalwert von insgesamt 559,3 Milliarden Franken ausstehend.
Damit wurde die bisherige Höchstmarke von 558 Milliarden Franken aus dem Mai 2011 übertroffen, wie aus einer Publikation der Zürcher Kantonalbank (ZKB) vom Montag hervorgeht. Im Gegensatz zu damals, als 54,7 Prozent der Anleihen auf ausländische Schuldner entfielen, dominiert heute das Inlandsegment mit einem Anteil von 75,9 Prozent.
Das Volumen der Auslandanleihen ist seitdem auf 134,8 von 305,4 Milliarden Franken geschrumpft. Ganz anders das Inlandsegment, das um 171,9 Milliarden auf 424,5 Milliarden Franken angewachsen ist. Dies entspricht laut ZKB ebenfalls einem Rekordwert.
Aktive Kantonalbanken
Und der Start ins Jahr 2021 sei geglückt, schreibt die ZKB weiter. Im Januar wurden 38 Anleihen aus verschiedensten Segmenten mit einem Totalvolumen von 8,1 Milliarden lanciert. Das ist ein Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahresvolumen, wobei über zwei Drittel des emittierten Volumens auf das Inlandsegment entfiel.
Äusserst aktiv am Emissionsmarkt waren im Januar die Kantonalbanken: Acht verschiedene Institute haben Anleihen begeben. Die grössten Emissionen darunter waren eine der ZKB mit 350 Millionen und eine der St. Galler Kantonalbank mit 310 Millionen Franken. Im Auslandsegment wurden in einem von den Finanzinstituten dominierten Umfeld 18 verschiedene Anleihen emittiert.
Neues Format
Eine Novität am Emissionsmarkt stellt das Sustainability-Linked Bond («SLB»)-Format dar. Solche Anleihen sind an Nachhaltigkeitsziele der Emittenten gebunden. Hier hat Holcim Helvetia Finance mit einer Dual-Tranche-Transaktion als Eisbrecher fungiert, kurz danach folgte die Axpo Holding AG ebenfalls mit einer Dual-Tranche im gleichen Format.
Während bei Holcim die Reduktion des CO2- Ausstosses pro Tonne Zementprodukte im Vordergrund steht, sind beim Stromkonzern Axpo die Ziele an die Schaffung von zusätzlicher Kapazität im Bereich nachhaltiger Stromproduktion – namentlich Windkraft und Fotovoltaik – geknüpft. (awp/mc/pg)