Rennen um WestLB-Filetstücke eröffnet

Dietrich Voigtländer

Dietrich Voigtländer, Vorstandsvorsitzender WestLB.

Düsseldorf – Das Rennen um die Filetstücke der WestLB ist eröffnet. Nach dem Richtungsschwenk der WestLB-Eigentümer vom Verkauf der kompletten Bank hin zur Veräusserung grosser Bankteile hat jetzt ein erstes Institut seine Interesse öffentlich bestätigt. Die Privatbank HSBC Trinkaus & Burkhardt prüft den Kauf von Teilen der nordrhein-westfälischen Landesbank.

«Wir sind in Gesprächen», sagte Trinkaus-Chef Andreas Schmitz der «Financial Times Deutschland» (Montag). Weitere Details wollte die Düsseldorfer Privatbank am Montag nicht nennen.

HSBC Trinkaus an Firmenkundengeschäft interessiert
Wie aus Finanzkreisen verlautete, soll HSBC Trinkaus am Bereich Firmenkunden und strukturierte Finanzierungen interessiert sein. Dieser Teil ist der ertragstärkste der WestLB. Laut Geschäftsbericht erzielte die Landesbank im Segment Firmenkunden und strukturierte Finanzierungen 2010 einen Vorsteuergewinn von 370 Millionen Euro. HSBC Trinkhaus will nach früheren Angaben das Firmenkundengeschäft ausbauen. In der Vergangenheit gab es Medienberichte, dass sie an der IKB interessiert gewesen sein soll. Damals bestätigte die Düsseldorfer Privatbank das aber nicht. Grossaktionäre von HSBC Trinkaus sind der britische Bankkonzern HSBC und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Radikale Verkleinerung
Die WestLB hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass der Vorstand die Vorbereitungen für den Verkauf von Teilbereichen startet. Ansatzpunkte seien vielversprechende Anfragen für Bankteile während des Bieterverfahrens für die komplette WestLB in den vergangenen Monaten. Die WestLB soll zur reinen Sparkassen-Zentralbank radikal verkleinert werden. Damit würde nur etwa ein Viertel der ohnehin schon massiv geschrumpften NRW-Landesbank erhalten bleiben. Das letzte Wort zum Umbau hat die EU, die im Sommer entscheiden will. (awp/mc/ps)

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