Riesige Preisunterschiede im Online-Trading

Online-Trading

Zürich – Online-Broker bieten Anlegern, die ihr Glück selbst in die Hand nehmen wollen, eine vielfältige Spielwiese. Hier können nicht nur professionelle Händler, sondern auch Privatanleger mit einem geringeren Budget auf eigene Faust Wertschriften handeln. Doch der Tarifdschungel ist selbst für Profis schwierig zu durchschauen. Die Gebühren können je nach gehandeltem Finanzprodukt sowie der Höhe und der Anzahl Transaktionen von Anbieter zu Anbieter variieren.

Hinzu kommen eidgenössische Umsatzabgaben und eine Reihe von unterschiedlichen Pauschaltarifen, Rabattierungen und Depotgebühren. «Die Gebühren im Online-Handel sind erstaunlich intransparent», erläutert Benjamin Manz, Geschäftsführer von Assetinum. Externe Kosten wie Börsengebühren wurden Assetinum häufig erst auf Nachfrage kommuniziert und konnten selbst von vielen Banken erst nach mehrmaligem Korrigieren richtig angegeben werden.

Wenig- und Vieltrader im Vergleich
Um Ordnung ins Kostenchaos zu bringen, hat Assetinum die Gebühren von 16 Online-Handelsplattformen in der Schweiz anhand von zwei idealtypischen Kunden verglichen. Trading-Kunde A führt als «Wenigtrader» vier Aktien-Transaktionen im Jahr durch und verfügt über ein Depot von 50’000 Franken mit Schweizer Aktien, Obligationen und Indexfonds (vgl. separate Tabelle). Trading-Kunde B verfügt als «Vieltrader» über ein grösseres Depot von 500’000 Franken, darunter Schweizer, amerikanische und europäische Aktien, Indexfonds, Obligationen sowie Gold-ETFs und realisiert 30 Käufe und Verkäufe im Jahr.

Saxo Bank, Keytrade Bank, Swissquote und PostFinance auf dem Podest
Der Vergleich von Assetinum zeigt, dass die Saxo Bank für beide Kundenkategorien am günstigsten ist. Ohne Handelsaktivität und einem Barsaldo unter 25’000 Franken wird bei der Saxo Bank allerdings eine Kontogebühr von 100 Franken pro Halbjahr fällig. In der Kategorie Wenigtrader holt sich die Keytrade Bank die Silbermedaille knapp vor PostFinance. Für Vieltrader ist ebenfalls Keytrade der zweitgünstigste Anbieter; Bronze geht in dieser Kategorie an Swissquote mit einem Vieltrader-Pauschaltarif.

Enorme Kostenunterschiede

Die Gebührenunterschiede sind riesig: Universalbanken wie die Ber Credit Suisse sind massiv teurer als «spezialisierte» Online-Broker. So ist die Credit Suisse für den untersuchten Wenigtrader mehr als sechsmal so teuer wie die Saxo Bank, für den Vieltrader sogar fast achtmal so teuer – das ist eine Differenz von mehr als 13’000 Franken pro Jahr, wie der Assetinum-Vergleich zeigt. Der Online-Handel bei der Credit Suisse ist denn auch bloss «Teil eines umfassenden Beratungs- und Dienstleistungspakets» und könne deshalb nicht mit spezialisierten Online-Brokern verglichen werden, teilt die Grossbank mit. Ähnlich argumentieren andere Universalbanken mit hohen Online-Handelsgebühren.

Preis nicht einziges Kriterium

Tatsächlich sind spezialisierte Online-Broker zwar im Durchschnitt deutlich günstiger als Universalbanken, bieten allerdings in der Regel keine Anlageberatung an und sind deshalb nur fortgeschrittenen Anlegern zu empfehlen. Für die Wahl eines Online-Brokers ist demnach nicht nur der Preis ausschlaggebend. Gerade für erfahrene Trader sind neben dem Preis überdies Faktoren wie Abwicklungsgeschwindigkeit, Realtime-Kurse, Nutzerfreundlichkeit, Produktvielfalt und Börsenzugänge entscheidend. Auch Börsentools können für Anleger hilfreich sein: Der Marktführer Swissquote zum Beispiel verfügt über eine reichhaltige Palette an Hilfsinstrumenten inklusive Online-Vermögensverwaltungs-Tool. Wer mit dem Smartphone aktiv handeln möchte, kann dies mit den Mobile-Applikationen von Swissquote, Keytrade Bank oder Saxo Bank tun. «Auf jeden Fall sollte der Anleger vor der Wahl des geeigneten Online-Brokers die Dienstleistungsangebote genau studieren», empfiehlt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Assetinum. Dafür offeriert die Mehrheit der Online-Broker kostenlose Demoversionen zum Ausprobieren. (Assetinum/mc/ps)

Zur Methodik
Assetinum hat die recherchierten Gebühren von allen 16 Anbietern noch einmal kontrollieren und schriftlich bestätigen lassen. Die angegebenen Transaktionsgebühren umfassen dabei alle anfallenden Gebühren wie Courtagen, eidgenössischen Umsatzabgaben sowie in- und ausländischen Börsenabgaben. Die Depotgebühren sind jeweils inklusive MwSt. von 8% angegeben. Assetinum hat bei allen gehandelten Wertschriften mindestens einen Kauf und gleichzeitig einen Verkauf über den gleichen Betrag angenommen. Die genauen Unterlagen und Kostenaufschlüsselungen können gerne kostenlos bei Assetinum bezogen werden. Stand der Erhebung: 18. November 2011. Umrechnungskurse: 1 USD = 0.88 CHF, 1 EUR = 1.22 CHF.

Über Assetinum
assetinum.com ist das Schweizer Portal für Anleger. Ausführliche Informationen zum Vergleich erhalten Sie unter www.assetinum.com

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