Risikoaufschläge spanischer und italienischer Anleihen sinken
Italiens Finanzminister Giulio Tremonti.
Frankfurt am Main – Die Risikoaufschläge spanischer und italienischer Staatsanleihen sind am Freitag gegen den allgemeinen Markttrend gesunken. Zuvor hatte die Ratingagentur Fitch eine stabile Bewertung der Kreditwürdigkeit beider Staaten in Aussicht gestellt. Im frühen Nachmittagshandel sank die Rendite für richtungsweisenden italienische Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 0,12 Prozentpunkte auf 5,868 Prozent. Zeitgleich fiel die Rendite für spanische Anleihen mit gleicher Laufzeit um 0,05 Prozentpunkte auf 5,449 Prozent.
In einem Interview versicherte der Leiter der Ratingabteilung für Staatsanleihen bei der Agentur Fitch, David Riley, dass die Kreditwürdigkeit beider Länder nach einem erfolgreichen EU-Gipfel nicht weiter abgestuft wird. Die Renditen der Anleihen weiteten daraufhin ihre frühen Verluste deutlich aus. Zeitgleich legte die Rendite der mit Bestnote versehenen deutschen Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren 0,06 Prozentpunkte auf 2,055 Prozent zu, wodurch sich der Risikoaufschlag spanischer und italienischer Anleihen verringerte.
Italien und Spanien im Visier der Ratingagenturen
In den vergangenen Monaten waren Italien und Spanien im Zuge der Schuldenkrise immer stärker in das Visier der Spekulanten an den Finanzmärkten geraten. Führende Ratingagenturen senkten die Kreditwürdigkeit beider Eurozonen-Staaten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte auf die Entwicklung mit dem stark kritisierten Kauf von italienischen und spanischen Anleihen reagiert, um den Anstieg der Renditen unter Kontrolle zu halten. (awp/mc/ps)