Robeco Marktkommentar: Optimismus in den Märkten trotz Risiken durch Trump

Lucas Daalder

Lucas Daalder, Chief Investment Officer von Robeco Investment Solutions. (Foto: Robeco)

Rotterdam – Lukas Daalder, CIO Robeco Investment Solutions, schätzt die Märkte grundsätzlich optimistisch ein. „2017 wird ein Jahr der Veränderungen sein und Anleger können dem positiv entgegentreten, trotz neuer Risiken im Zusammenhang mit Donald Trump“, meint er.

Die Bedeutung der Konsenserwartungen werde im Allgemeinen unterschätzt, obwohl diese nach wie vor der Massstab seien, mit welchem die Entwicklungen beurteilt werden. Als Beispiel dafür bringt Daalder die Beschäftigungszahlen für die USA. „Die Finanzmärkte werden nicht unbedingt auf die absolute Zahl der gemeldeten Arbeitsplätze reagieren, sondern darauf, wie weit diese von den Markterwartungen abweicht.“

Was also glaubt die Mehrheit der Marktbeobachter? Der Optimismus gründe sich auf das Potenzial für eine Beschleunigung des Weltwirtschaftswachstums, während die Risiken nahezu vollständig mit der Unberechenbarkeit des neuen US-Präsidenten zusammenhängen. Dabei lautet die zentrale Frage, ob es den Regierungen 2017 gelingen wird, die Wirtschaft anzukurbeln und damit die Inflation zu erhöhen.

Man sei sich einig, dass Trumps Pläne positiv aufgefasst werden und die stimulierende Wirkung davon nicht 2017 sondern erst 2018 spürbar wird. Vielfach wird auch das knappe Arbeitskräfteangebot in den USA, Japan, Grossbritannien und Deutschland als entscheidender Aspekt für das neue Jahr genannt. Wenn Löhne und Gehälter steigen, wäre das gut für die Verbraucher, jedoch könnte es sich inflationstreibend und negativ auf die Gewinnmargen auswirken.  Auch in Bezug auf mögliche Spannungen im Welthandel und einen Rückzug von der Globalisierung ist die Stimmung optimistisch und folgt ganz dem Motto „die Vernunft wird siegen“.

Wachstumserwartungen uneinheitlich
Die Wachstumserwartungen sind jedoch nach Daalders Aussage uneinheitlich, wobei die höchsten relativen Konsenserwartungen zu Japan bestehen. Auch das Bild für die USA ist eher heterogen und bezüglich Europa sind die Marktbeobachter übereinstimmend vorsichtig, wobei keiner von ihnen eine Wachstumsrate von mehr als 1,5 % prognostiziert. Der Glaube an eine Rückkehr der Inflation sei insgesamt stärker als der an eine Rückkehr des Wachstums.

Eine andere mehrfach geäusserte Meinung ist laut Daalder, dass der Ausblick für Aktien, die 2016 Rekorde erreicht haben, in diesem Jahr massgeblich von den Unternehmensgewinnen abhängt. Die Aktien seien teurer geworden infolge der Diskrepanz zwischen dem in den letzten Jahren weltweit meist negativen Gewinnwachstum und den überwiegend positiven Aktienrenditen.

Mit einem Blick auf den MSCI World Index stellt man fest, dass die ausgewiesenen Gewinne je Aktie in den letzten sechs Jahren um 3% zurückgegangen sind, während der Index selbst 37% zugelegt hat. Deshalb wird den Unternehmensgewinnen ausschlaggebende Bedeutung zugemessen, damit sich dieser Markt nach oben bewegen kann. (Robeco/mc/ps)

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