Diederik Basch, Senior Analyst für die RobecoSAM Sustainable Healthy Living. (Foto: RobecoSAM)
RobecoSAM Februar Foresight:
Zürich – Die zunehmende Verbreitung tragbarer Fitnesstechnologien macht es Sportlern einfacher, ihre Fitnessfortschritte zu messen und ihre Ziele zu erreichen. Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Sports sind bekannt – die neuen Technologien motivieren immer mehr Menschen dazu, aktiv zu werden. 2012 stieg die Zahl der Zieleinläufe bei Halbmarathons in den USA um 15 % auf einen neuen Rekordwert. Die noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung stehende Integration digitaler Fitnesstechnologie in tragbare Geräte ist ein vielversprechender neuer Trend. Für das Wachstum der Fitnessindustrie wird die Einführung immer neuen Fitnesszubehörs eine entscheidende Rolle spielen. IMS Research schätzt, dass der Markt für tragbare Fitnesstechnologien bis 2016 ein Volumen von 6 Milliarden USD erreichen wird, beflügelt von Konsumenten, die ihre Gesundheit und Fitness selbst überwachen möchten.
Digitale Trainingsbegleiter wie «intelligente» Armbanduhren oder Fitnessarmbänder ermöglichen es Sportlern, ihr Tempo, die zurückgelegte Entfernung, den Kalorienverbrauch und den Puls zu überwachen und so ihr Fitnessprogramm zu optimieren. Im Wesentlichen erlauben diese tragbaren Technologien eine Echtzeitmessung der Fitnessfortschritte und die integrierte Erfassung von Fitnessdaten. Manche Produkte übertragen die Daten sogar an einen externen Anbieter für Echtzeitanalysen und Feedback. Davon profitieren nicht nur die Konsumenten, sondern auch Trainer, die diese Daten nutzen können, um optimierte oder individualisierte Fitnessprogramme für die von ihnen betreuten Sportler zu entwickeln. Die Auswirkungen und möglichen Anwendungen dieser Technologien haben grosses Potenzial und werden gerade erst entdeckt. Zum Beispiel wurden die Spieler im Major League Soccer All-Star Game 2012 mit dem miCoach Elite System von Adidas ausgestattet, wodurch die Fernsehzuschauer die Fitness der Spieler live beobachten konnten. Für Sportanbieter sind Fitnesstechnologien ein neuer Ansatz des Kundendialogs, der letztlich zu einer besseren Produktnutzung führt und die Kundenbindung stärkt.
«Tragbare Fitnesstechnologien profitieren von der zunehmenden Beliebtheit sportlicher Aktivitäten wie Joggen, da immer mehr Menschen ihre Fitnessfortschritte messen möchten.»
Diederik Basch, Senior Analyst für die RobecoSAM Sustainable Healthy Living
Digitale Fitnesstechnologien sind kein neues Konzept, aber eines, das sich aktuell sehr dynamisch entwickelt. Auf der diesjährigen Consumer Electronics Show spielten die Geräte eine grosse Rolle. Unterstützt wird der Vormarsch der Technologien durch die rapide Marktdurchdringung von Smartphones und die zunehmende WLAN-Verfügbarkeit. Die neuen Sportuhren und Fitnessbänder sind stylish und haben eine längere Batterielaufzeit. 2006 startete Nike die Nike+ Partnerschaft mit Apple, in deren Rahmen mit Sensoren ausgerüstete Sportschuhe Daten an einen iPod oder ein Smartphone übertragen. Mit dem Nike Fuelband ist dieses Angebot nochmals erweitert worden. Adidas hat 2010 die miCoach Plattform auf den Markt gebracht und durch die Einführung der Smart Run Armbanduhr im letzten Jahr ergänzt. UnderArmour hat unlängst für USD 150 Millionen eine Website für digitales Fitness-Tracking – MapMyFitness – übernommen, die bereits 20 Millionen Nutzer hat. (RobecoSAM/mc/ps)