Junwei Hafner-Cai, CIIA, Analyst bei RobecoSAM. (Bild: RobecoSAM)
Zürich – Jeden Tag sterben weltweit 6000 Kinder an Erkrankungen, die auf eine unzureichende sanitäre Versorgung, mangelhafte Hygiene und verschmutztes Wasser zurückzuführen sind. (1)
Rund 2,6 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu einer sanitären Grundversorgung. Ein Millennium-Entwicklungsziel sieht vor, die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen haben, bis 2015 zu halbieren. Die dafür bisher getroffenen Massnahmen greifen jedoch zu kurz. Und selbst wenn dieses Ziel erreicht werden sollte, hätten immer noch 1,7 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer angemessenen sanitären Versorgung. (2)
Grosse Lücke zwischen dem städtischen und ländlichen Raum
In dieser Hinsicht klafft eine grosse Lücke zwischen dem städtischen und ländlichen Raum. In Brasilien beispielsweise – der achtgrössten Volkswirtschaft der Welt – haben 82% der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nur 51% aber sind an die Abwassersysteme angebunden. In den ländlichen Regionen im Norden Brasiliens haben weniger als 20% der Bevölkerung Zugang zu sanitären Einrichtungen – in den Ballungszentren von São Paulo und Minas Gerais immerhin 60%. Doch trotz der insgesamt besseren Versorgung können auch die Städte kaum mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten.
«Die Urbanisierung, der Bedarf für Massnahmen zum Schutz der Gesundheit und striktere Umweltvorgaben bilden eine starke Wachstumsplattform für Unternehmen, die schwerpunktmässig im Abwasserbereich tätig sind.»
Junwei Hafner-Cai, CIIA, Analyst bei RobecoSAM
Für den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt ist ein Ausbau der Abwassersysteme, über die Abwasser in Kläranlagen und andere Entsorgungssysteme geleitet wird, unerlässlich. Entsprechend vielversprechend sind die Aussichten für Anbieter von Abwasserbehandlungstechnik, einem Marktsegment, dem für die Jahre 2010 bis 2015 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 7,5% in Aussicht gestellt wird. (3)
Zweistellige Wachstumsraten in Schwellenländern
Am dynamischsten dürfte die Entwicklung in den Schwellenländern ausfallen, wo mit zweistelligen Wachstumsraten gerechnet wird: +13,0% in Lateinamerika, +11,7% in Osteuropa und +10,3% in Asien-Pazifik. Die grössten Gewinner der steigenden Nachfrage nach Abwasserbehandlungstechnik dürften Wasserversorger wie Sabesp in Brasilien, China Everbright und die internationalen Geschäftsbereiche der französischen Suez Environnement sein. (RobecoSAM/mc/ps)
(1) Weltbank, http://water.worldbank.org/topics/sanitation-and-hygiene
(2) WHO/UNICEF, Progress on Sanitation and Drinking Water, Update 2010
(3) Frost & Sullivan, Snapshot of market forecasts and growth opportunities in the global water and wastewater treatment market (2010-2015)
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