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Zürich – Schweden hat sich mit 8 von 10 möglichen Punkten die Top-Platzierung im neuesten Country Sustainability Ranking von RobecoSAM gesichert. Für die Nachhaltigkeitsstudie wurden insgesamt 60 Staaten (22 Industrieländer und 38 Schwellenländer) auf der Grundlage einer Vielzahl für Anleger relevanter ESG-Faktoren (Environment, Social and Governance – Umwelt, Soziales und Governance) bewertet. Mit jeweils knapp 8 Punkten erreichten die Schweiz und Norwegen die beiden anderen Top-3-Platzierungen.
Schweden schnitt nicht nur bei fast allen Kriterien sehr gut ab, sondern erhielt anders als viele andere Industrieländer auch in der Umweltkategorie sehr gute Wertungen. Darüber hinaus erzielte das Land gute Ergebnisse in der sozialen Dimension, in der Faktoren wie die Erwerbsquote, die Bildung und Einkommensunterschiede berücksichtigt werden. Wie die begleitenden Erläuterungen zur Methodik der Studie verdeutlichen, konzentriert sich die Bewertung in erster Linie auf mittel- bis langfristige Faktoren sowie auf die Fähigkeit von Regierungen, eine angemessene Wirtschaftspolitik umzusetzen und ausreichende Einnahmen zu generieren, um die Staatsschulden zu bedienen. Das Länderranking beleuchtet die grundlegenden Treiber der verschiedenen Volkswirtschaften aus einer anderen Perspektive und gibt Investoren einen Einblick in die Stärken und Schwächen einzelner Länder gemessen an einer Vielzahl von ESG-Indikatoren.
Traditionelle Messgrössen weisen Defizite auf
Die Anlegernachfrage nach langfristig ausgerichteten Strategien für verschiedene Anlageklassen, die ESG-Faktoren berücksichtigen, wächst kontinuierlich. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf die Finanzkrise und die daraus entstandene Staatsschuldenproblematik in mehreren Industrieländern. Beide haben deutlich gemacht, dass traditionelle Messgrössen zur Bewertung des Länderrisikos und des Kreditrisikos von Staatsanleihen einige Defizite aufweisen.
Irland nach Krise wieder auf dem richtigen Weg
Die Studie beleuchtet mehrere neue und unerwartete Erkenntnisse zu Ländern, die gewöhnlich nicht im Rampenlicht stehen bezüglich ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen. Irland zum Beispiel hat seine Platzierung im Ranking weiter verbessert und sogar Deutschland hinter sich gelassen. Damit scheint das Land nach einer tiefen Krise wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Wie das Wall Street Journal und weitere Medien berichteten, spiegelt sich diese Verbesserung auch in der jüngsten Heraufstufung des irischen Länderratings durch S&P wider. Ein anderes Beispiel sind die Philippinen. Das Land hat noch immer mit einigen Defiziten im Governance-Bereich zu kämpfen, schneidet in bestimmten sozialen Aspekten wie Kinderarbeit oder Gleichberechtigung der Geschlechter sowie im Hinblick auf die altersbezogenen Kosten aber gut ab. Die Philippinen haben sich seit September 2013 kontinuierlich verbessert. Inzwischen ist das ESG-Ergebnis des Landes nicht nur das höchste unter den, in der Studie betrachteten einkommensschwachen Ländern, sondern kann sich auch mit dem Ergebnis einiger einkommensstarker Länder messen.
Ausgewählte Zitate aus den Erläuterungen zur Methodik:
Max Schieler, Senior Country Risk Specialist, RobecoSAM: «Die weitreichenden Folgen einschneidender Ereignisse wie des Arabischen Frühlings oder der Finanzkrise von 2008 haben das Bewusstsein dafür geschärft, dass eine umfassende Risikobewertung eines Landes auch eine Analyse des länderspezifischen ESG-Profils beinhalten muss. Das ist umso dringlicher, als die europäische Staatsschuldenkrise deutlich gemacht hat, dass Staatsanleihen nicht mehr als ‚risikolose‘ Anlage betrachtet werden können.»
Johan Duyvesteyn, Senior Researcher bei Robeco Quantitative Strategies: «Unser Country Sustainability Ranking Tool ergänzt traditionelle Staatsanleiheratings. Wir analysieren die Entwicklungen, die hinter der Nachhaltigkeitsbewertung eines Landes stehen. Mit unseren statistischen Analysen können wir die finanziell relevantesten Nachhaltigkeitskriterien identifizieren und so besser informierte Anlageentscheidungen treffen.» (RobecoSAM/mc)
Die komplette Studie finden Sie hier zum Download. Fallstudien finden Sie im Country Ranking Update – Juni 2015 (engl.)