Robert Jakobs Wirtschaftslupe: FED – Gold muss wieder heim
Von Robert Jakob
In den Depots der Notenbanken lagern weltweit mehr als 33’000 Tonnen Gold. Es ist das Gold der Institutionen, Nationalbanken und Staaten. Es dient als Reserve und damit Sicherheit für unsichere Zeiten. Das mit Abstand grösste Gold-Lager der Welt liegt in New York bei der Federal Reserve Bank. „Bring it home“ muss jetzt die Devise für die verbleibenden demokratischen Staaten lauten.
Die Sanktionen gegen Nordstream 2, die nicht nur von den Republikanern, sondern auch von den Demokraten mitgetragen wurden, zeigen, dass die USA kein Rechtsstaat mehr sind. Die dreiste Lüge, Deutschlands Energiewirtschaft schützen zu wollen und dafür die Konten des Schweizer Unternehmens Allseas nötigenfalls zu beschlagnahmen, ist Beweis genug. Wer garantiert in einem derart korrupten System, dass das Gold in New York noch sicher ist? Wenn es der amerikanischen Wirtschaftspolitik passt, würde es ebenfalls einfach beschlagnahmt. Dass das Federal Reserve System unabhängig von der US-Exekutivgewalt ist, wird zunehmend unglaubwürdig. Wenn es von der US-Politik gewünscht wird, könnte die FED das Gold-Vermögen beschlagnahmen lassen. Denn es wird verwahrt von einer Organisation, die selber den Wall-Street-Banken gehört, in einem Land, dessen Präsident rechtsstaatliche Grundsätze mit Füssen tritt.
Zürich wäre sicherer
Zürich, wo Österreich einen Teil seines Goldes lagert, ist ebenfalls ein wichtiger Goldhandels- und lagerplatz. Die Schweiz ist ein guter Nachbar und ein kleines, neutrales Land mit recht verlässlicher Jurisprudenz. Anders als die USA hat es nicht die Macht und kein Interesse, anderen Staaten die Herausgabe ihres Goldes zu verweigern.
Die Deutsche Bundesbank hat bereits vor Jahren begonnen, einen Teil des deutschen Goldes zu repatriieren. Dies geschah teilweise auf öffentlichen Druck hin. Etwa die Hälfte des deutschen Goldes lagert weiter im Ausland. Allerdings nicht in der sicheren Schweiz, sondern zum Teil bei der Bank of England und weiter in erheblichem Umfang bei der Federal Reserve.
Der Goldbestand der Schweiz wird zum grössten Teil bei der Nationalbank selbst eingelagert, der Rest bei der Bank of England und der Bank von Kanada. Damit wird gewährleistet, dass ein Teil des Goldes, das die Schweiz übrigens auch für andere Staaten verwaltet, ganz einfach an wichtigen Schlüsselstellen der Welt übertragen werden kann, ohne dass es die Tresorräume verlassen muss.
Für die USA ist es wichtig, die direkte oder indirekte Kontrolle über möglichst viel des weltweit vorhandenen Notenbankgoldes zu behalten. Gold unter der Kontrolle anderer Nationen schwächt den Dollar, hinter dem ja eine riesige Verschuldungsmaschine steckt. Vor allem die Türkei, Russland, China und Argentinien (in dieser Reihenfolge) haben im dritten Quartal 2019 ihre Goldbestände massiv ausgebaut. Alles Länder, die mit den USA im Clinch liegen. Ihr Ziel ist klar. Sie wollen sich aus der Umklammerung des immer aggressiver auftretenden Handelspartners und seiner Leitwährung lösen. Auch Deutschland täte gut daran, den Rest seines sauer verdienten Goldes, das ja um vieles sicherer als der US-Dollar oder der einheimische Euro ist, endlich in Sicherheit zu bringen. Sonst ist es vielleicht bald zu spät.
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Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.