Von Robert Jakob
Nach der Satire über den Hype von Franck Ribérys angeblich ach so teurem Goldsteak (moneycab vom 8.1.2019) folgt nun meine ernsthafte Einschätzung zu GOLD.
Beginnen möchte ich mit Goldman Sachs. Von denen mag man halten, was man will, aber die US-Cowboys haben nicht nur Macht, sondern auch Ahnung. 2011 bliesen sie zum Angriff aufs gelbe Metall und prompt stiessen die Anleger ins selbe Horn und das teure Gold in Scharen ab. Verflixte sieben Jahre später kam der Meinungswandel. Die Investmentbanker sind wieder bullish auf Gold. Auch viele Analysten zählen Gold zu ihren Favoriten. Nun täuscht sich auch des Öfteren mancher Profi, doch für die Wende beim Edelmetall spricht extrem viel.
Hauptargument ist dabei nicht einmal mehr die Absicherung gegen allfällige Börsenkrisen, sondern seine Funktion als Geld. Schon seit längerem steigt Gold bei Tauchern am Aktienmarkt nur unwesentlich. Geht es mit den Aktien zur Hölle, schiesst der Goldpreis aber auch nicht gerade in den Himmel. Im Moment ist das gelbe Zeug an den Märkten noch eine lahme Ente. Allerdings sprechen Themen wie das um sich greifende Bargeldverbot für Gold. Denn Gold nimmt in einer Welt voller aufgeblasener Notenbankgelder und omnipräsenter Bespitzelung der Bürger die Funktion von Geld ein – vor allem in Zeiten, in denen auch noch der freie Handel beschränkt wird. Über Jahrhunderte, ja Jahrtausende hat Gold seinen Wert erhalten. Wollte früher ein edler Ritter in der Spelunke seinen Gefolgsleuten eine Runde spendieren, so warf er einfach eine Goldmünze auf den Tresen. Die Methode funktioniert heute noch. Sie können sie in Ihrer Stammkneipe ausprobieren.
Langlaufende Zyklen
Natürlich kennt auch der Goldpreis seine Zyklen. Sie sind meist ausgesprochen lang. So dauert die letzte Baisse bereits sieben Jahre. Die davor liegende Hausse katapultierte der Goldpreis von 260 im Jahr 1999 auf über 1900 USD im 2011. Davor lag wiederum eine zwölfjährige Baisse. Der Abschwung ist bereits seit Herbst 2018 in eine klare Bodenbildung übergegangen. Selbst auf die zwischenzeitliche Erstarkung des US-Dollars hat Gold kaum negativ reagiert. Das Fundament für eine langjährige Hausse ist also gelegt.
Fundamental war der Markt bis vor Kurzem im Gleichgewicht. Das war der Grund für die wenig spektakulären Kursbewegungen. Im Dezember aber kehrten ETF mit Macht in den Goldmarkt zurück, nachdem sie jahrelang auf der Verkäuferliste standen. Amerikanische und europäische ETF investierten im vergangenen Monat 75 Tonnen. Früher für den Goldpreis so schädliche Zentralbankverkäufe sind längst kein Thema mehr, und für zusätzlichen Treibstoff wird in den nächsten Jahren der schwache Dollar immer wieder aufs Neue sorgen. Die Phrase „Gold glänzt wieder“ werden wir bald erneut häufiger in den Überschriften lesen.
Weitere Beiträge von Robert Jakob zum Thema Gold:
- Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Gold – Von überkauft zu überverkauft
- Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Gold als No Brainer
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Aktualisierte Neuauflage