Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Huawei geht als Sieger hervor
Von Robert Jakob
Die Chinesen bombardieren die Welt. Aber nicht militärisch, sondern mit Patenten. Weit über eine Million chinesische Anträge fluten die Patentämter aller Herren Länder. Pro Jahr. Das ist ein Drittel aller Patentanträge weltweit. Zwar werden längst nicht alle erteilt. Aber auch bei den letztlich genehmigten Anträgen ist China mit weit über 400’000 vor den USA mit gut 300’000 führend. Vorbei sind die Zeiten, wo die Chinesen nur rücksichtslos alles kopierten und so als Schmarotzer der Innovationskraft des Westens auftraten. China ist längst selbst zum Innovationstreiber geworden. Das schürt Ängste.
Bücher wie “The Coming China Wars”, später noch simpler und plakativer “Death by China”, wurden zu Bestsellern. In ihnen beschreibt UCI-Professor Peter Navarro wie China alles an sich reisst und selbst vor vergifteten Nahrungsmitteln und Spielzeugen im Kampf gegen die USA um die Wirtschaftsweltherrschaft nicht zurückschrecken soll.
Ein weiterer Scharfmacher im Stab
Peter Navarro war wirtschaftspolitischer Berater von Trump während dessen Präsidentschaftswahlkampf und wurde zum Dank von ihm zum Direktor für Handel und Industriepolitik des eigens geschaffenen „Nationalen Handelsrates“ ernannt. Das ist eine Art Think Tank für die amerikanische Handelspolitik. Sage also niemand, der von den Vereinigten Staaten vom Zaun gebrochene Handelskrieg käme überraschend! Navarro gilt unter Wirtschaftswissenschaftlern zwar als esoterischer Schwätzer, der auch mal öffentlich von sich gibt, dass die Chinesen «moralisch degeneriert» seien und die grösste Bedrohung des Weltfriedens seit Nazi-Deutschland darstellten. Aber sein oberster Boss hört ihm begeistert zu, und das ist das Problem.
Natürlich ist China kein Waisenknabe, dem es um das Wohl der Weltgemeinschaft geht. Schrille Menschenrechtsverletzungen und grobe Umweltverschmutzung werden immer noch geduldet. In Afrika schnappt man sich Agrarland und im Westen sichert man sich Firmen mit Zukunftstechnologien in IT, Robotik und alternativen Energien. Aber dass es dabei in erster Linie darum geht, Amerika eins auszuwischen, ist die Einbildung einer paranoiden Grossmachtführung.
Ähnliche Führungsstrukturen
Im Gegensatz zu Europa profitieren sowohl die USA als auch China von den schnellen Entscheidungswegen, die quasi-diktatorische Führungsstrukturen mit sich bringen. Während auf dem alten Kontinent noch diskutiert wird, hat man im Osten und Westen bereits gehandelt. Und das machen sowohl die USA als auch China mit aller Macht gezielter staatlicher Subventionspolitik.
Im Zentrum des Ringens um die Vormachtstellung steht im Augenblick der IT-Konzern Huawei. Die Boykottmassnahmen aus den USA, denen Alphabet/Google in vorauseilendem Gehorsam gefolgt war, werden sich aber als Boomerang erweisen. Beim derzeit zweitgrössten Smartphoneanbieter der Welt, Huawei, arbeiten nun über 10’000 Software-Ingenieure an einer Ersatzlösung zum Betriebssystem Android des US-Konzerns, das den Chinesen vorläufig entzogen wurde. Das neue Huawei- Betriebssystem dürfte mit Sicherheit noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Es wird nicht die letzte Attacke der Chinesen auf ureigene US-Domänen bleiben. Denn gerade im Programmieren sind die Chinesen mittlerweile führend geworden. Huawei wird den Spiess umdrehen und Google Marktanteile wegknabbern.
Hinter dem friedfertigen Lächeln von KP-Chef Xi Jinping steckt der lange Atem eines geduldigen Fleissmenschen. Xi stammt aus einer ursprünglich privilegierten Familie, musste aber in seiner Jugend zu Maos Zeiten unten durch. Er soll sogar in einer Höhle gelebt haben. Er studiert dann Chemieingenieurwesen und Philosophie und erwarb einen Doktor in Recht. Seine Vita wirkt wie ein Gegenentwurf zu derjenigen Donald Trumps. Hinter Xis freundlichem Lächeln versteckt sich ein eiskalt rechnender Stratege, der sein Ego unter Kontrolle hat. Im Gegensatz zum US-Präsidenten muss er nicht auf Effekthascherei bei seiner Wählerschaft achten. Er ist um vieles intelligenter und wird die Fehler der Trump Administration langfristig zum Vorteil seines Landes nutzen, vor allem über die Sicherung von geistigem Eigentum.
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Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.