Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Rio Tinto ist auf dem richtigen Weg

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Rio Tinto ist auf dem richtigen Weg
Robert Jakob

Von Robert Jakob

Warum ich wieder auf Rio Tinto herumreite? Nun, weil die Reaktionen in den letzten Tagen typisch für die Übertreibungen der Börse sind, und weil es sich um eine Weltklasseaktie handelt. Zuletzt empfahl ich den Titel anfangs Mai 2017 bei 36 Euro. Ich nahm ihn dann neu in mein Musterdepot in „101 ganz legale Börsentipps und –tricks auf“ als Ersatz für die von Bayer aufgekauften Monsanto. Rio Tinto stieg auf über 50 Euro. Das war im Mai 2018. Seither ist die Aktie im Korrekturmodus. Im Börsengewitter der letzten Woche fiel sie auf 41,16 Euro, um sich am Freitag leicht zu erholen.

Der rund 65 Milliarden USD schwere Rohstoffgigant hat bereits ein Aktienrückkaufprogramm über 4 Milliarden am Laufen und hat sich entschlossen, den Verkaufserlös aus der Trennung vom Kohlegeschäft ebenfalls den Aktionären zu Gute kommen zu lassen. Das sind weitere 3,2 Milliarden. Letzteres Rückkaufprogramm wird Ende 2018 abgeschlossen sein. Allein am Freitag kaufte Rio Tinto 322758 eigene Aktien über J.P. Morgan als Broker in London zurück und zahlte dafür einen Durchschnittspreis von 3700 Pence. Wenn auch das bereits seit Längerem laufende Rückkaufprogramm in den ersten Monaten des neuen Jahres abgeschlossen sein wird, ist das Kapital von Rio Tinto um über 10 Prozent verdichtet. Wer jetzt denkt, der Riese hätte seine Aktien noch zu früh und unnötig teuer zurück gekauft, täuscht sich. Aus dem laufenden Cashflow kann Rio Tinto viele Milliarden pro Jahr investieren. Bei einer Eigenkapitalquote von 60% kann der Bergbaukonzern es sich problemlos erlauben, wegen Preisverfall unrentabler gewordene Operationen herunterzufahren oder Streiks auszusitzen und technische Probleme zu bekämpfen. Durch geschickten Rollover sind auch die Fremdfinanzierungskosten rekordtief.

Gigantische Pipeline
Statt mit dem riesigen Cashflow, den Rio Tinto regelmässig generiert, gewagte Investitionen in unsicherem Umfeld zu tätigen, geht das Management also erst einmal auf Nummer sicher. Mehr als ein Dutzend zukunftsträchtige Explorationsprojekte lassen sich bei Bedarf zielgenau hochfahren, und dieser Moment wird sicher kommen und lässt sich passgenau finanzieren. Anleger sollten bedenken, dass es Rio Tinto in den nächsten Monaten mit 10 Prozent Rabatt gibt und damit genaugenommen zum Schnäppchenpreis, sollte sich die Kapitalverdichtung nicht rasch in steigenden Kursen bemerkbar machen. Die Australier sind einer der wichtigsten Rohstoffhandelspartner Chinas, aber die Befürchtung, dass das Reich der Mitte in eine Rezension abdriftet sind übertrieben. Der Ausverkauf der letzten Monate nimmt gleichsam einen gewaltigen Absturz der weltweiten Konjunktur vorweg. Wenn es nicht dazu kommt, werden Rio Tinto – Aktionäre hohe Gewinne einfahren. Am Dienstag wird über die Produktionsvolumen des dritten Quartals berichtet.


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Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.

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