Von Robert Jakob
Auf den Monat genau ähnelt die Lage heute jener vor zehn Jahren. Damals gab es eine Serie von Hiobsbotschaften, nachdem die Subprime-Krise bereits ein Jahr lang am Köcheln war. 2007 wurde noch die Robustheit der wirtschaftlichen Entwicklung gelobt sowie die vernünftige Bewertung der Aktienmärkte, trotz ein paar Wolken am blauen Himmel. Man wähnte sich Monat für Monat in trügerischer Sicherheit, bis es zum Schneeballeffekt kam. Im Herbst 2008 war für mich klar, dass es zur Rezession kommen würde, als nämlich die Automobilfirmen anfingen, Leute prophylaktisch zu entlassen. Die sich selbst bestätigende Vorhersage nahm ihren Lauf.
Die Gemengelage ist heuer ähnlich. Gewinnwarnungen aus den unterschiedlichen Branchen häufen sich, obwohl das makroökonomische Umfeld noch immer gut ist, aber die Schlüsselindustrie Auto schlingert. Daimlers Gewinnwarnung zum Wochenende ist symptomatisch. An den schlechteren Zahlen sind die Autobauer teilweise selbst schuld, aber das tut nicht viel zur Sache. Die Schummeleien sind das eine, die etwas verschlafene eAuto-Entwicklung das andere, aber gefährlicher ist der Einbruch in einigen Absatzmärkten, allen voran China. Dort hat der Protektionismus von Donald Trump Spuren hinterlassen. Seit Sommer sinkt der Autoabsatz. Chinesischen Konsumenten sitzt das Geld weniger locker als auch schon.
Die Lage ist zwar nach jahrzehntelangem Anstieg der Zulassungen nicht dramatisch, aber Vorsicht ist angebracht. Die Strafzölle verteuern indirekt über die zahllosen Wertschöpfungsketten die Wirtschaftsgüter. Die Menschen kaufen weniger. Firmen wähnen sich meist am längeren Hebel. Läuft es einmal bei Umsatz oder Gewinn nicht so gut, wird einfach der Rotstift beim Personal angesetzt. Dann bricht aber der Konsum generell ein.
Gefährliche Mischung
Die wirtschaftliche Erholung seit der Finanz- und Wirtschaftskrise ist angezählt. Handelskrieg, Brexit, Währungskrisen Argentiniens und der Türkei sowie die italienische Schuldenorgie, aber auch die hohe Verschuldung in China, sie alle wiegen schwer. Vor allem aber führt die erratische Wirtschaftspolitik dazu, dass Firmen bei Investitionen zögern, weil keine Planungssicherheit herrscht. Bleibt zu hoffen, dass jetzt die Schlüsselindustrie Auto, an der in Deutschland jeder siebte Arbeitsplatz hängt (aber auch zahlreiche Schweizer Arbeitsplätze), nicht auf die Bremse tritt. Die Folgen wären verheerend. Ich jedenfalls habe ein Zeichen gesetzt, ins fallende Messer gegriffen und am Freitag Daimler gekauft. Ich hoffe, dass der Zetsche mich hört.
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Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.