Zürich – Die Rezessionsangst geht weiter zurück. Die Konjunkturindikatoren waren im März überwiegend erfreulich und zeigen weiterhin eine positive Tendenz.
Das Niveau der Frühindikatoren deutet immer noch auf ein stärkeres Wachstum im zweiten und dritten Quartal hin und auch das Geschäftsvertrauen nimmt weltweit weiter zu, was ein positives Signal für die künftige Produktion ist. Auch in Deutschland verbesserte sich das Geschäftsklima im März überraschenderweise erneut und stieg auf ein Achtmonatshoch.
Die Rezessionsangst geht weiter zurück
Die jüngsten Einkaufsmanagerindizes zeichnen dagegen ein uneinheitliches Bild. In Grossbritannien haben sie sich im Februar sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor verschlechtert, auch wenn sie nach wie vor über der Marke von 50 Punkten liegen, die die Trennlinie zwischen einer Expansion und einer Kontraktion der Wirtschaft bildet. In Indien, Russland und Brasilien war die Tendenz ähnlich.
In den USA nimmt die Aktivität im Dienstleistungssektor weiter zu, während sie sich in der Industrie verlangsamt. Aufgrund des gestiegenen Verbrauchervertrauens und des anhaltend kräftigen Stellenwachstums in den letzten drei Monaten sind die Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung trotz des nach wie vor schwachen Immobilienmarkts gestiegen. In der Eurozone ist dagegen immer noch eine zumindest leichte Rezession zu erwarten, auch wenn sich Deutschland relativ gut entwickelt. Die Arbeitslosenquote in der Eurozone ist mit 10.7 Prozent mittlerweile so hoch wie nie zuvor.
Die Drosselung der chinesischen Wirtschaft geht weiter
Das Wirtschaftswachstum in China kühlt sich nach wie vor ab und auch die Inflation tendiert nach unten. Den Aussenhandelszahlen zufolge sind die Exporte im Februar zurückgegangen, was möglicherweise Gefahr signalisiert. Auch der Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe hat im März weiter nachgegeben und die Industrieproduktion verlangsamt sich. Der Spielraum für eine Lockerung der Geld- und Fiskalpolitik ist jedoch immer noch gross, so dass die Voraussetzungen für eine „sanfte Landung“ gut sind. Wir sind wegen des chinesischen Wachstums momentan nicht übermässig besorgt, allerdings werden wir die Entwicklung weiter genau beobachten.
Wachstumsrisiko Ölpreis
Der Ölpreis liegt immer noch fast auf seinem höchsten Stand seit Mitte 2008 und in Euro und britischen Pfund hat Rohöl der Marke Brent dieses Jahr bereits ein neues Rekordhoch erreicht. Wir halten in nächster Zeit einen Rückgang des Ölpreises für möglich. Ein nachhaltiger Anstieg würde dagegen das Verbrauchervertrauen und das Geschäftsklima stark belasten (Benzin kostet in den USA fast 4 USD pro Gallone) und könnte den immer noch instabilen Erholungsprozess leicht zum Erliegen bringen.