Rothschild Private Banking & Trust steigert verwaltete Vermögen
Veit de Maddalena, CEO Rothschild Private Banking & Trust.
Zürich – Die zur Rothschild Gruppe gehörende Vermögensverwalterin Rothschild Private Banking & Trust hat in den vergangenen fünf Jahren die verwalteten Vermögen von 15 Mrd CHF auf rund 18 Mrd CHF erhöht. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise, der tiefen Zinsen und der Frankenstärke sei das «nicht so schlecht», sagte CEO Veit de Maddalena am Freitag an einem Medienanlass in Zürich.
Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate der Neugelder von 9-10% pro Jahr sei das Ziel eines hohen einstelligen Wachstums erreicht worden, so der CEO. Dabei sei es in keinem Jahr zu Nettoabflüssen gekommen. Die Rothschild Bank will sich nun noch stärker auf vermögende Kunden ausrichten: Diese sollen mindestens 5 Mio CHF bei der Vermögensverwalterin anlegen. Heute betrage das durchschnittliche Vermögen pro Kunde rund 3,5 Mio CHF, sagte der Rotschild-CEO: «Wir wollen ganz klar Richtung 10 Mio CHF.»
Fokus auf Onshore-Märkten
Geographisch will die Bank den Fokus in der Vermögensverwaltung auf die Onshore-Märkte Grossbritannien, Schweiz und Deutschland legen: Hier wolle sich die Bank auch weiter verstärken. Ein besonderes Augenmerk legt die Zürcher Rothschild Bank aber auch auf Fernost, wo sie derzeit mit 10 bis 15 Kundenberatern in Hongkong und Singapur vertreten ist. In Asien wolle die Bank «möglichst schnell über 1 Mrd CHF kommen», sagte der CEO. Insgesamt will die Rothschild Bank die Anzahl der Angestellten auf 520 von bisher 450 erhöhen, wobei vor allem das Investment Management und das Wealth Planning gestärkt werden sollen.
Frankenstärke belastet
Bei der Profitabilität bekommt die Bank allerdings derzeit zu spüren, dass bei den Kosten zwar 70% vom Schweizer Franken abhängen, bei den Einnahmen dagegen nur rund 20%. Hier gebe es derzeit immer wieder Überlegungen, welche Dinge man nicht aus der Schweiz sondern etwa auch aus Grossbritannien heraus machen müsse, sagte der CEO.
Klares Bekenntnis zu «Weissgeldstrategie»
Ein klares Bekenntnis gab de Maddalena für eine «Weissgeldstrategie» ab: «Wir müssen uns auf eine Welt einstellen, in dem es den automatischen Informationsaustausch gibt», betonte er. Man führe diese Diskussionen auch mit den Kunden: Keine Option sei es, den «Kopf in den Sand zu stecken». Das Modell einer Abgeltungssteuer erachtet de Maddalena als «mögliche zukunftsträchtige Lösung». Allerdings könnte diese aber auch zu hohen Kosten führen, räumte er ein. Die Genfer Banque Privée Edmond de Rothschild SA bezeichnete der Rothschild-CEO als einen «friendly competitor» für die Zürcher Vermögensverwalterin. Die beiden Finanzhäuser sind allerdings weiterhin mit je 10% aneinander beteiligt. De Maddalena ist zudem Mitglied im Verwaltungsrat der Genfer Bank, während deren CEO Claude Messulam seinerseits Verwaltungsratsmitglied der Zürcher Bank ist. (awp/mc/ps)