Säule 3a: 100 Franken einzahlen, 36% Rendite erzielen
Zürich – Mit Einzahlungen in die Säule 3a lassen sich selbst bei tiefen Beträgen Renditen von 19 bis 36 Prozent erzielen – sprich, bei einer Einzahlung von 100 Franken entsteht ein Gewinn von 19 bis 36 Franken. Dies zeigt eine Analyse von comparis.ch.
Bei der Säule 3a liegt die wahre Rendite nicht auf der Zinsausschüttung oder dem Kapitalertrag beim Wertschriftendepot. Eine Analyse des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch zeigt: Die durch 3a-Einzahlungen entstehende Steuerersparnis führt im Durchschnitt zu einem Gewinn von 19 bis 36 Prozent auf den Einzahlungsbetrag. Selbst bei tiefen Beiträgen von 100 bis 1000 Franken profitieren 3a-Sparer von zweistelligen Gewinnraten. Untersucht wurde das Steuersparpotenzial für Einzahlungsbeträge von 100, 300, 500 und 1’000 Franken in den 26 Kantonshauptorten. Als Basis diente eine ledige, konfessionslose Person ohne Kinder und mit einem steuerbaren Einkommen von 100’000 Franken.
Hohe Rendite auch bei kleinen Einzahlungsbeträgen
Faktisch gewinnt der von Comparis untersuchte 3a-Sparer mit einer einzigen Einzahlung von 1000 Franken in die Säule 3a je nach Kanton durch die daraus resultierende Steuerermässigung zwischen 194 und 361 Franken. Das entspricht einer Rendite von 19 bis 36 Prozent. Selbst mit Kleinst-Einzahlungen von 100 Franken profitieren Inhaber von 3a-Lösungen.
«Wer 40 Jahre lang 100 Franken pro Jahr in die Säule 3a einzahlt zu einem durchschnittlichen Zins von 0,5 Prozent, hat am Ende rund 4’500 Franken angespart. Hinzu kommt die reine Steuerersparnis im Kanton Zürich von 1160 Franken», so Comparis-Finanz-Experte Frédéric Papp. Nach 40 Jahren Einzahlung des aktuellen Maximalbetrags von 6’768 Franken resultiert im Kanton Zürich sogar eine reine Steuerersparnis von 71’000 Franken.
Grosse regionale Unterschiede
Einwohner der Walliser Kantonshauptstadt Sion geniessen den grössten Steuervorteil. Eine Einzahlung von 100 Franken in die Säule 3a belohnt der Staat mit einer Steuergutschrift von 36 Franken. Die dadurch erzielte Rendite beträgt also 36 Prozent. Zu den Kantonen mit den höchsten Steuergutschriften zählen auch die übrigen Westschweizer Kantone sowie Basel-Landschaft und Bern. Bei jährlichen Einzahlungen von wahlweise 100, 300, 500 und 1’000 Franken beträgt die durchschnittliche Rendite zwischen 32 und 36 Prozent.
Am wenigsten Rendite bekommen die in Obwalden Steuerpflichtigen mit durchschnittlich 19,3 Prozent. Am unteren Tabellenende figurieren Innerschweizer Kantone inklusive Appenzell Innerrhoden. Hier reicht die Spannweite von 19 bis 24 Prozent.
Auf den Grenzsteuersatz kommt es an
Der Steuerspareffekt ist vom individuellen Grenzsteuersatz abhängig. Er zeigt, wie hoch die Steuerbelastung auf den letzten 100 Franken ist, die noch hinzuverdient werden. «Unsere Untersuchung verdeutlicht, dass selbst im aktuellen Tiefzinsumfeld mit 3a-Steuerersparnissen unglaublich hohe Renditen möglich sind. In Hochsteuerkantonen lohnt es sich besonders, in die dritte Säule einzuzahlen», sagt Papp.
Um den Steuervorteil für 2018 zu nutzen, können 3a-Sparer noch bis Mitte Dezember eine Einzahlung vornehmen. Sowohl Banken wie auch Versicherer offerieren entsprechende Angebote.
Preis für hohe Rendite
Die vergleichsweise hohen Renditen haben indes ihren Preis. So dürfen Kapitalleistungen aus der Säule 3a grundsätzlich frühestens fünf Jahre vor Erreichen des ordentlichen Pensionsalters bezogen werden. Ausgenommen sind folgende fünf Fälle:
- Erwerb von Wohneigentum
- Einkauf in die zweite Säule
- Bezug einer vollen Invalidenrente, und das Invaliditätsrisiko ist nicht versichert
- Selbstständigkeit als Haupterwerbstätigkeit
- Auswanderung
Beim Bezug der Säule 3a fällt zudem die sogenannte Kapitalauszahlungssteuer zu einem reduzierten Steuersatz an. Für die Berechnung dieser Abgabe verwenden die einzelnen Kantone unterschiedliche Berechnungssysteme und Tarife. Hier zeigt eine Analyse von comparis.ch, dass sich selbst bei kleineren 3a-Guthaben das Splitten auf mehrere Konten und der gestaffelte Bezug lohnen. Wer auch diesen Renditeverlust durch die Kapitalauszahlungssteuer wettmachen will, legt die jährlich erzielte Steuerersparnis fortlaufend gewinnbringend an. (mc/pg)