Santander Gruppe – Vorsprung durch digitale Angebote
Spaniens Big Player Santander befindet sich weiterhin auf dem digitalen Vormarsch. Während die Corona-Pandemie zahlreichen Unternehmen das Überleben erschwert, feiert die Banco Santander Anfang September 2020 einen Höhenflug ihrer Aktie. Massgeblich beteiligt am Erfolg: Der zunehmende Push der Digitalisierung.
Die Corona-Krise verlangt auch Banken maximale Flexibilität ab. Der Mangel an agiler Geschäftspolitik hat bereits vielen den Kopf gekostet. Die Santander Gruppe ist dahingehend vielen Mitbewerbern voraus. Bereits 1995 wurde mit Openbank die erste telefonische Direktbank eröffnet. Mit der Entscheidung, von Kunden keine Gebühren zu verlangen, brachte die Santander schon damals ein einmaliges Angebot hervor. Die Entwicklung von anfänglich rund 100.000 Kunden zu über 1,2 Millionen im Jahr 2019 und die Expansion in Portugal, den Niederlanden und Deutschland gibt den Verantwortlichen recht.
Keinerlei Kontoführungsgebühren bei Openbank
Bei der Multichannel-Bank können Kunden Geschäfte telefonisch und online abwickeln. Um der erhöhten Nachfrage nach digitalen Angeboten gerecht zu werden und die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, wurde 2017 eine neue Internetplattform und eine Applikation für Mobilgeräte präsentiert. Das Informationsportal rundum Guthabenkonten hat die wesentlichen Fakten zu Openbank zusammengefasst und nennt hinsichtlich des Kontenmodells als eines der grössten Unterscheidungsmerkmale zu anderen Banken, dass keinerlei Kontoführungsgebühren anfallen. Auch regelmäßige Zahlungseingänge setzt Openbank nicht voraus und bis zu fünf Barabhebungen pro Monat sind innerhalb der Eurozone kostenlos. Ebenfalls wird der Ausgabenmanager von Santanders Online-Bank erwähnt – ein integriertes Tool, das als intelligenter Ausgabenverwalter dient. „Der Kontoinhaber kann seine Ausgaben in verschiedene Kategorien zusammenfassen und sieht damit immer, wo er gerade für was wie viel Geld ausgegeben hat“, erklärt die Redaktion ergänzend. Neben Girokonten bietet Openbank folgende Produkte:
- Tagesgeldkonto
- Karten (Debitkarten, eCommerce Card)
- Robo-Advisor (automatisches Investment)
Im Bereich Services und Tools sind vom Mobile-Banking über praktische Charity-Optionen bis zu exklusiven Reisevorteilen diverse Extras verfügbar. Generell lässt sich beobachten, dass die Santander dynamisch auf Kundenansprüche reagiert und aktiv an der Ausweitung des digitalen Zugangs arbeitet. Dies verdeutlicht auch das letzte Update der Banking-App Outbank (Marke von Verivox), die neben Sparkasse, Volksbank und Co. nun auch Santanders Digital-Bank Openbank unterstützt.
Low-Code-Entwicklung bei Santander
Banken, die möglichst ohne grössere Blessuren aus der Corona-Krise hervorgehen möchten, müssen flexibel und schnell auf Veränderungen am Markt reagieren. Wie das IT-Finanzmagazin Anfang August 2020 berichtete, sind jedoch viele Unternehmen schlecht vorbereitet. Das gehe aus einer Studie zur Verbreitung agiler Arbeitsweisen des Low-Code-Entwicklungsanbieters Outsystems hervor. Im Frühjahr 2020 nahmen 2’200 IT-Führungskräfte und IT-Fachleute an einer Umfrage teil. In erster Linie sollte die Befragung Antworten darauf liefern, wie schnell die Organisation der Befragten auf Veränderungen reagieren könne, welche Herausforderungen sie bei der Entwicklung von Applikationen aufhalten und wie sie sich bei Veränderungen unterstützt sehen. Die Befragung ergab, dass es im Rahmen der Pandemie nicht mehr darum geht, besser zu sein als Konkurrenten, sondern in erster Linie um das Überleben.
IT-Agilität
52 Prozent der Befragten hätten hinsichtlich agiler Arbeitsweisen „allenfalls rudimentäre erste Schritte eingeleitet“, so die Zusammenfassung des IT-Finanzmagazins. Die Studie zeigt ausserdem, dass Agilitäts-Vorreiter mehr Zeit in die Erstellung neuer Anwendungen sowie in die Veredelungen ihrer Lösungen für optimale Kundenerfahrungen investieren, statt sich bestehenden IT-Lösungen und dessen Wartung zu widmen. Als einer der Referenzkunden von Outsystems wird im Bericht die Santander Consumer Finance Portugal erwähnt, die Anfang 2020 bereits 70 Prozent ihrer Kernsysteme ersetzt hatte. Eine technologische Architektur, die in etwa 20 Jahren entstanden sei, wurde dort in drei Jahren durch moderne Lösungen ausgetauscht. Dank der neuen Agilität des Unternehmens und digital optimierten Prozessen könne es neue Angebote beschleunigt am Markt etablieren. „Darüber hinaus bestätigten die höheren Werte für die Kundenzufriedenheit, dass verbesserte Kundenerfahrungen einen Unterschied machen“, heißt es im Beitrag weiter. Das erschreckende Fazit von Outsystems zur Befragung unter IT-Experten hingegen: „Nur 21% der Befragten sehen sich bei Veränderungen besser aufgestellt als ihre Wettbewerber.“ (GHK/mc/hfu)
Die Studie „Das Tempo des Wandels: Wie schnell sind Sie?“ lässt sich über die offizielle Internetpräsenz von Outsystems herunterladen. |