Sarasin-CEO Joachim Strähle.
Zürich – Die Besitzverhältnisse bei der Bank Sarasin könnten sich deutlich verändern. Die Führungscrew der Bank Sarasin ist an einem Management-Buyout interessiert. Die Mehrheitsaktionärin Rabobank steht einem Verkauf offensichtlich nicht mit Abneigung gegenüber. Für Sarasin-CEO Joachim Strähle würde mit einem Buyout ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen.
«Ich mache kein Geheimnis daraus, dass wir gerne ein Management-Buyout machen würden», bestätigte Sarasin-Chef Joachim Strähle der «Financial Times» bereits früher gemachte Aussagen (Ausgabe: 20.05.). Man habe zudem bereits informelle Gespräche mit der niederländischen Mehrheitsaktionärin Rabobank geführt.
«Unsere Reisen nach Holland werden häufiger»
Formelle Verhandlungen hätten zwar noch nicht begonnen, aber «unsere Reisen nach Holland werden häufiger», so der Bankchef. Im Falle einer erfolgreichen Übereinkunft gab sich Strähle zuversichtlich, die Transaktion mit Hilfe von Investoren aus den Nahen Osten, Asien und der Schweiz finanzieren zu können. Für die Mehrheitsbeteiligung von Rabo, die fast 67% der Stimmrechte und rund 46% des Kapitals von Sarasin kontrolliert, will die Sarasin-Führung gemäss FT etwa 3 Mrd CHF auf den Tisch legen.
Geringe Synergien
Bei einer Marktkapitalisierung von 2,43 Mrd CHF wäre das ein Aufschlag von 24% auf den aktuellen Preis, schreibt die Bankanalystin Teresa Nielsen von der Bank Vontobel in einer ersten Reaktion. Der Preis erscheine daher hoch. Aus Nielsens Sicht würde die Trennung aber kein Problem darstellen. Man frage sich schon seit einiger Zeit, ob die Beteiligung von Sarasin eine Gefahr für das «AAA»-Rating der Rabobank darstelle, so die Analystin. Zudem seien die Synergien zwischen Rabobank und Sarasin recht gering.
Sarasin-Titel deutlich im Plus
Der Markt scheint die Idee einer Trennung von Rabo und Sarasin zu begrüssen, gewinnen doch die Papiere von Sarasin am Freitag im frühen Handel deutlich an Boden. Gegen 10.05 Uhr gewinnen die Sarasin Aktien (B) rund 4,7% auf 40,95 CHF. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI gewinnt derweil 0,55%. (awp/mc/upd/ps)