Sarkozy: Banken beteiligen sich an Rettung Athens
Nicolas Sarkozy, französischer Staatspräsident.
Brüssel – Die französischen Banken sind nach Angaben von Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy zu einer freiwilligen Beteiligung an der Rettung Griechenlands bereit. «Die generelle Antwort lautet: Ja», sagte Sarkozy beim EU-Gipfel am Freitag in Brüssel auf eine entsprechende Frage. «Aber das sind nicht nur die Banken, die auf freiwilliger Basis mitmachen wollen, sondern auch die Versicherungen.»
Dies sei Teil der Gespräche der Staats- und Regierungschefs gewesen. Alle Zweifel versuchte der Präsident zu zerstreuen: «Ich kann Ihnen versichern, dass es keine Schwierigkeiten oder Ängste gibt.» Zugleich betonte er den absoluten Willen der Politik, den Euro zu retten und die Finanzstabilität der Euro-Zone als Ganzes zu bewahren. Französische Banken sind im hochverschuldeten Griechenland besonders stark engagiert. Falls Banken und Versicherungen bei dem neuen, zweiten Hilfspaket für Griechenland an den Kosten beteiligt würden, träfe dies Frankreichs Banken daher hart. Die Ratingagentur Moody’s hat bereits gewarnt, dass den drei französischen Grossbanken Institute BNP Paribas, Société Générale und Crédit Agricole schlechtere Bonitätsnoten drohen.
Weiteres Milliarden-Hilfpaket
Die Euro-Staaten wollen Athen mit einem neuen Paket von bis zu 120 Milliarden Euro vor der Pleite retten. Um die Kosten nicht nur dem Steuerzahler aufzuerlegen, wollen die Länder auch private Gläubiger wie Banken und Versicherungen daran beteiligen. Darauf drängt besonders Deutschland. Nach den Plänen sollen Banken und Versicherungen freiwillig neue griechische Staatsanleihen kaufen, wenn alte auslaufen. Details wollen die Euro-Finanzminister bei einem Treffen am 3. Juli ausarbeiten. (awp/mc/ps)