Mario Draghi, möglicher Trichet-Nachfolger.
Rom – Der französische Präsident Nicolas Sarkozy befürwortet die Kandidatur des italienischen Notenbank-Chefs Mario Draghi für die Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB). «Wir unterstützen die Kandidatur eines Italieners, nicht etwa weil er Italiener ist, sondern weil er ein guter Mann ist», sagte Sarkozy auf einem bilateralen Treffen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in Rom.
«Im Übrigen ist dies ein ausgezeichnetes Signal an alle die Italiener, die die Rolle Italiens innerhalb der EU bezweifeln», betonte Sarkozy. Der amtierende EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wird nach acht Jahren an der Spitze der Notenbank Ende Oktober turnusmässig ausscheiden. Die Staats- und Regierungschefs der EU müssen bei ihrem nächsten Gipfel am 24. Juni in Brüssel über die Spitzenpersonalie entscheiden. Draghi gilt inzwischen als eindeutiger Favorit.
Noch keine Kandidaten aus Deutschland
Die deutsche Bundesregierung hat sich bisher noch positioniert. Die Stimmen Deutschlands und Frankreichs dürften bei der Neubesetzung des Postens ausschlaggebend sein. Der scheidende Bundesbank-Chef Axel Weber hatte mit seinem Rückzug auch mögliche Ansprüche auf den EZB-Chefsessel aufgegeben. Einen anderen deutschen Kandidaten gibt es bisher nicht. (awp/mc/ps)