Nick Beecroft, Senior Market Analyst bei der Saxo Bank. (Foto: Saxo Bank)
Kopenhagen – „Sollte Schottland am 18. September 2014 für die Unabhängigkeit stimmen, wird es zweifelsohne zu einem kurzzeitigen Chaos kommen“, sagt Nick Beecroft, Senior Market Analyst bei der Saxo Bank. Ein positiver Ausgang des Referendums sei zwar nicht unbedingt zu erwarten, da auch die jüngste Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov wieder eine 52-prozentige Mehrheit gegen das Referendum ergebe. Das Risiko eines Stimmungsumschwungs sei jedoch weiterhin vorhanden. Dessen sollen sich Investoren bewusst sein.
Der Pfund Sterling (GBP) und britische Staatsanleihen würden unter massiven Druck geraten. Es bestehe sogar die denkbare Möglichkeit, dass der GBP 10 bis 20 Prozent an Wert gegenüber dem US-Dollar (USD) verlieren könnte. Schliesslich erlebe der USD gerade einen Aufwärtstrend aufgrund der Spekulationen, die US-Notenbank könnte die Zinsen früher anheben als allgemein erwartet.
Das Schlimmste jedoch, was dem GBP und der britischen Wirtschaft passieren könne, wäre etwas anderes: „Die enorme Unsicherheit während der unvermeidlich lang dauernden und zähen Verhandlungsphase, die nötig sein wird, um nicht nur die zukünftige schottische Währung zu bestimmen, sondern auch die Aufteilung der entsprechenden Vermögenswerte (z.B. das Nordseeöl) und die von Schottland zu übernehmenden britischen Staatsanleihen zu definieren“, sagt Beecroft.
Im Falle einer Unabhängigkeit würde es erst im März 2016 zur Implementierung kommen. „Das ist jedoch hoffnungslos optimistisch. Es ist realistischer mit mindestens drei Jahren zu rechnen“, so Beecroft.
Ein unabhängiges Schottland hätte vier Möglichkeiten für eine zukünftige Währung:
- Eine Währungsunion mit Grossbritannien
- „Sterlingisation“ (informelle Nutzung des Sterling)
- Eine neue Währung
- EU-Beitritt und Euro-Einführung
(Saxo Bank/mc/ps)
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