Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. (Foto: Saxo Bank)
Kopenhagen – „In den vergangenen Monaten hat sich die Stimmung gegenüber Gold und anderen Edelmetallen extrem ins Negative gedreht“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Die Gründe dafür seien zahlreich: Fehlende Inflation, steigende Anleihenrenditen, kollabierende Emerging Markets-Währungen, kein Bedarf an ’sicheren Häfen›, ein steigender Dollar sowie wachsende Erwartungen bezüglich einer Zinswende in den USA. „Dies alles hat zu einem Exodus aus Goldinvestments geführt“, sagt Hansen.
Nirgendwo sei das klarer zu sehen als an den Terminmärkten, wo die Hedgefonds in den vergangenen Monaten zunehmend bärisch agierten. „Als Ergebnis sehen wir jetzt, dass sich zum ersten Mal seit der Datenerfassung in 2006 die Netto-Gold-Futures und Optionen im negativen Bereich bewegen“, sagt Hansen. Auch die Beteiligungen an goldbesicherten ETFs sind im Juli um 63,6 Tonnen geschrumpft. „Eine monatliche Reduktion in dieser Grösse haben wir zuletzt im zweiten Quartal 2013 gesehen“, sagt Hansen.
Zunächst weitere Schwächen beim Goldpreis erwartet
Im aktuellen Quartalsausblick der Saxo Bank sei darauf hingewiesen worden, dass es zunächst zu weiteren Schwächen kommen könne, bevor es zum Ende des Jahres wieder besser wird. „Wir sehen die mögliche Zinsanhebung in den USA weiterhin als eine gute Kaufgelegenheit, da die Zinswende einige Unsicherheiten beseitigen wird, die sich in den vergangenen Monaten angehäuft haben“, sagt Hansen. Sollte der Goldpreis jedoch nachhaltig unter die Marke von 1.090 US-Dollar pro Feinunze fallen, werde auch die Saxo Bank gezwungen sein ihr Goldpreisziel von 1.275 USD pro Feinunze nach unten zu korrigieren. (Saxo Bank/mc/ps)