Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. (Foto: Saxo Bank)
Kopenhagen – „Die Rohstoffmärkte haben erste kleine Verluste seit vier Wochen erlitten. Grund dafür sind Verkäufe im Energiesektor, nachdem befürchtete Störungen der Ölversorgung aus dem Irak ausgeblieben sind“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Auch wichtige Getreidesorten wie Mais und Weizen blieben unter Druck, da die Märkte für dieses Jahr weltweit eine Rekordernte erwarten würden. Industriemetalle hingegen hätten sich wieder besser entwickelt. Ein Grund dafür sei ein Dreieinhalb-Monats-Hoch bei Kupfer, das aufgrund der fallenden Lagerbestände und verbesserten Konjunkturdaten in China zugelegt hätte. Der stärkste Sektor im Jahresverlauf sei jedoch Lebendvieh, das aufgrund des gesunkenen Rinderangebots die Fleischpreise auf Rekordhöhen treiben würde.
„Den Ölmärkten scheint nach ihrer Rallye und einer Woche der Konsolidierung nun die Luft auszugehen“, sagt Hansen. „Die Krise im Irak sei zwar nicht gebannt, jedoch seien die wichtigen Ölanlagen von den Kämpfen verschont geblieben. „Anstatt Nachrichten über Versorgungsstörungen im Irak hörten die Märkte von möglichen Produktionserhöhungen aus Libyen, was die Korrekturanfälligkeit beider Ölsorten Brent und WTI nun noch erhöht“, sagt Hansen.
Wie echt ist die Goldnachfrage aus China wirklich?
Industriemetalle hätten die Gewinne aus der Vorwoche gehalten. Silber habe den höchsten Stand seit März erreicht und übertrumpfte damit Gold, das in einer Handelsspanne zwischen 1.300 und 1.330 US-Dollar pro Feinunze feststecke und auf neue Impulse warte. „Aufsehen erregte eine Nachricht aus China, wo Rechnungsprüfer auf Kredite im Wert von 15 Mrd. USD gestossen sind, die mit gefälschten Gold-Transaktionen unterlegt waren. Dies hat erneut Bedenken darüber geschürt, wie echt die Nachfrage aus China wirklich ist“, sagt Hansen. (Saxo Bank/mc/ps)