Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. (Foto: Saxo Bank)
Kopenhagen – „Die Rohstoffpreise sind die dritte Woche in Folge gefallen und damit auf dem tiefsten Stand seit Juli 2009 angelangt“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Die bestimmenden Themen der vergangenen Woche waren: schwache Konjunkturdaten aus China, die Vorbereitungen auf eine Leitzinsanhebung der US-Notenbank im kommenden Jahr, die Vergabe von Langzeitkrediten (LTRO) der EZB und der Börsengang von Alibaba. Das Schottland-Referendum hätte jedoch alles in den Schatten gestellt und nach der Wahl gegen die Unabhängigkeit dem US-Dollar wieder Auftrieb gegeben. „Vor dem Hintergrund des steigenden Dollars haben uneinheitliche Entwicklungen bezüglich des weltweiten Wirtschaftswachstums und der Zinssätze zu Verkäufen in sämtlichen Rohstoffsektoren geführt“, sagt Hansen.
Die Kombination aus einem starken Dollar, steigenden Aktienkursen und der möglichen Zinserhöhung seitens der Fed würde weiterhin Gegenwind für Gold und insbesondere Silber erzeugen. „Dieses negative Umfeld hat bei Silber zu einem Vier-Jahres-Tief geführt und den Kurs auf unter 18 USD pro Feinunze fallen lassen“, sagt Hansen. Auch der Goldkurs falle in Richtung der nächsten wichtigen Unterstützungsmarke. „Für Gold ist es jetzt wichtig, spätestens an der Marke von 1.182 USD pro Feinunze Unterstützung zu erhalten“, so Hansen weiter.
Ölpreise bleiben unter Druck
Der Energiesektor sei mit den geringsten Verlusten durch die Woche gekommen. Das aktuelle Überangebot und das damit verbundene Potential für weiter sinkende Preise sei von den ersten Signalen der OPEC über eine Kürzung der Ölfördermenge aufgewogen worden. „Aufgrund der traditionell anstehenden Periode des Nachfragerückgangs, bleiben die Preise trotz der guten Absichten seitens der OPEC unter Druck. Hinzu kommen neue Sorgen über Produktionsausfälle in Libyen, nachdem ein grosses Ölfeld nach einem Raketeneinschlag in dessen Nähe die Produktion unterbrechen musste“, sagt Hansen abschliessend. (Saxo Bank/mc/ps)