Mads Koefoed, Rohstoffexperte Saxo Bank.
Kopenhagen – „Auch wenn sich die aktuellen Krisen in der Ukraine und im Gaza-Streifen zu einem hochexplosiven Cocktail für Rohstoffe mischen könnten, war das laufende Jahr aus Marktperspektive zumindest bis jetzt arm an Ereignissen“, sagt Mads Koefoed von der Saxo Bank. Laut dem S&P GSCI-Rohstoffindex liegt die Jahresvolatilität im Rohstoffsektor bei 9,3 Prozent, was weniger als die Hälfte der Durchschnittsvolatilität seit dem Jahr 2000 entspricht.
Gold hätte im zweiten Quartal etwas an Momentum verloren, was sich auch im Juli mit einem Verlust von 3,4 Prozent fortgesetzt habe. Grund dafür seien die stärker als erwartet wachsende US-Wirtschaft in Zusammenhang mit starken Konjunkturdaten aus China. „Gold bleibt zwar weiterhin gefragt, doch die jüngsten Schwächen des gelben Metalls trotz aufflammender Krisen im Gaza-Streifen und anderswo lassen aufhorchen. Der Goldmarkt scheint ermüdet von geopolitischen Risiken“, sagt Koefoed.
WTI erstmals seit Mai wieder unter 100 USD
Auf den Ölmärkten gehe es weiter abwärts. Die Sorte Brent habe vergangene Woche 2,5 Prozent verloren und werde aktuell mit einem Kurs von 106 USD pro Barrel gehandelt. Auch die Sorte WTI habe zu kämpfen und sei mit einem Kurs von 98 USD pro Barrel zum ersten Mal seit Anfang Mai wieder unter die 100-USD-Marke gefallen. „Wir bleiben bei unserer Einschätzung für eine stärker werdende Weltwirtschaft in diesem und dem nächsten Jahr und rechnen damit, dass sich das auch in der Ölnachfrage widerspiegeln wird“, sagt Koefoed abschliessend. (Saxo Bank/mc/ps)