Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. (Foto: Saxo Bank)
Kopenhagen – „Die weltweiten Aktienmärkte bleiben zwar weiterhin nervös, dennoch hat die Rückkehr zu einer Art Normalität den Rohstoffen die Möglichkeit gegeben nach anderen Treibern zu suchen“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Letztendlich war es eine gemischte Woche, mit Verlusten im Energiesektor und bei Edelmetallen sowie Gewinnen im Agrarsektor und bei Industriemetallen. Wochensieger Kakao erreichte den höchsten Stand seit Juli. „Grund dafür sind Zweifel über die Produktionsperspektiven in Westafrika“, sagt Hansen.
Die Abwertung des chinesischen Yuan vor einem Monat hat die globalen Aktienmärkte und Emerging Markets-Währungen auf Talfahrt geschickt. „Der Goldpreis hat dadurch einen Schub erhalten. Doch je mehr wir uns der langerwarteten Sitzung des Federal Open Market Committees bezüglich einer möglichen Zinsanhebung an diesem Donnerstag nähern, umso mehr gerät das gelbe Metall unter Druck“, sagt Hansen. In Annahme eines Sturzes unter die Marke von 1.100 US-Dollar pro Feinunze, werde Gold bei Händlern kurzfristig auf der Shortseite landen. „Nur ein schneller Sprung zurück über die Marke von 1.118 bis 1.120 USD pro Feinunze kann die Stimmung wieder ändern“, sagt Hansen.
USA: Sinkende Nachfrage nach Benzin erwartet
Nach dem Ende der sogenannten Driving Season in den USA, werde in den kommenden Wochen die Nachfrage nach Benzin wieder sinken. Folgerichtig werde dies auch zu einer sinkenden Ölnachfrage seitens der Raffinerien führen, was in einem saisonal bedingten Anstieg der Öllagerbestände münden werde. „Dies wird nur eines der Probleme sein, die momentan den Ölpreis davon abhalten sich zu erholen“, sagt Hansen. Zwar kämen positive Nachrichten aus den USA, wo sich die Produktion etwas verlangsamt. Doch werde dies kurzfristig keinen Einfluss auf die Preise haben. „Die weltweiten Lagerbestände sind sehr hoch und werden in den kommenden Monaten weiter steigen. Kurzfristig sehen wir eine Öl-Handelsspanne zwischen 43 USD und 47,5 USD pro Barrel, wobei das Abwärtsrisiko höher einzuschätzen ist“, sagt Hansen abschliessend. (Saxo Bank/mc/ps)