Schweizer Banken erwarten für 2024 gute Geschäfte

(Bild: styleuneed / AdobeStock)

Zürich – Die Gewinne der Schweizer Banken sind 2023 in die Höhe geschossen. Auch kurz- und mittelfristig erwarten die Banken eine positive Entwicklung.

Konkret stieg der aggregierte Jahresgewinn der Schweizer Geldhäuser 2023 auf 25,9 Milliarden Franken von 6,5 Milliarden im Jahr davor. Laut dem am Donnertag publizierten Bankenbarometer von Swiss Banking ist dies ein historischer Höchstwert.

Die Zunahme beim Gewinn sei jedoch im Kontext der Einmaleffekte mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zu werten. «Ohne die Grossbanken läge der Gewinn auch deutlich über dem Vorjahr, aber nicht in dieser Grössenordnung», sagte Martin Hess, Leiter Wirtschaftspolitik bei Swiss Banking, bei der Präsentation der Ergebnisse. Rückblickend werde es ein «einmaliger Ausreisser» gewesen sein.

Der aggregierte Geschäftserfolg, der als Mass für die operative Leistung gilt, stieg um 2,9 Prozent auf 72,3 Milliarden Franken an. Die höheren Gewinne wirkten sich auch positiv auf die Steuereinnahmen aus. So hätten Banken 2023 fast doppelt so viele Steuern gezahlt wie noch 2022.

CS-Untergang belastet Zinserfolg
Trotz des insgesamt erfolgreicheren Zinsgeschäfts sank der Zinserfolg der Schweizer Banken leicht um 0,7 Prozent auf 172,4 Milliarden Franken. Hierbei hätten vor allem die hohen Zinsaufwände der Grossbanken nach dem Untergang der Credit Suisse das Ergebnis beeinträchtigt.

Ebenso rückläufig zeigte sich der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-6,7%). Dagegen profitierte das Handelsgeschäft vom volatilen Börsenjahr 2023 (+21,3%).

Höhere verwaltete Vermögen
Die von den Schweizer Banken verwalteten Vermögen nahmen um 6,9 Prozent auf 8392 Milliarden Franken zu. Davon stammten 3794 Milliarden von im Ausland ansässigen und 4597 Milliarden von inländischen Kunden.

Auch die Hypothekenforderungen sind weiter um 2,3 Prozent gestiegen. Dabei entfielen zwei von fünf Hypotheken auf Kantonalbanken und knapp ein Viertel auf die Grossbanken.

Ausblick optimistisch
Trotz der Fusion von CS und UBS nahm die Zahl der Beschäftigten im Bankensektor weiter zu. Rund 93’300 Vollzeitstellen zählte die Branche in der Schweiz 2023 und damit 1,4 Prozent mehr als noch 2022.

Bis Mitte 2024 war die Zahl der Stellen zudem stabil. In der zweiten Jahreshälfte 2024 rechnet die Hälfte der befragten Banken mit gleichbleibendem und ein Drittel mit steigendem Personalbestand. Jedoch haben die UBS und CS in der Erhebung noch keine Aussagen zu ihren Plänen gemacht.

Insgesamt sei positiv zu vermelden, dass es noch zu keinen grossen Jobabbau im Zuge der Fusion von UBS und CS gekommen ist, sagte Hess weiter. Dies zeige, dass der Wettbewerb unter den Banken gut läuft und es viele Banken gibt, die das Geschäft der CS übernehmen können.

Für das laufende Jahr erwarten die von Swiss Banking befragten Experten einen im Jahresvergleich gleichbleibenden Geschäftserfolg. Wegen der wieder sinkenden Zinsen soll das Zinsgeschäft rückläufig sein. Der Rückgang dürfte dabei teilweise oder vollständig durch eine positive Entwicklung bei den Kommissionen und Dienstleistungen sowie dem Handelsgeschäft kompensiert werden.

CS-Schock verdaut
Den Schock durch die Pleite der CS hat die Branche laut Hess inzwischen gut verdaut. Insbesondere dass die Schweiz die Finanzstabilität unmittelbar wieder herstellen konnte, sei wichtig für die Branche gewesen. Dies haben einen regelrechten «Vertrauens-Boost» gegeben.

Zudem sei es auch wichtig, dass die Schweiz weiterhin eine international tätige Grossbank habe, die auch alle Dienstleistungen für die Wirtschaft erbringen kann. So könne eine Schweizer Bank als Ansprechpartner die Anliegen der hiesigen Kunden besser verstehen als ein ausländischer Anbieter, so Hess weiter. (awp/mc/ps)

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