Zürich – Die verwalteten Vermögen im Schweizer Asset Management sind im vergangenen Jahr gestiegen. Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hatte am hiesigen Fondsmarkt zudem Einfluss auf die Marktstruktur.
Dank des starken Schlussquartals an den Börsen 2023 endete das Gesamtjahr auch am Schweizer Fonds- und Asset Management-Markt mit einer positiven Bilanz: Das Volumen am Schweizer Fondsmarkt stieg um 3,7 Prozent auf 1,37 Billionen Franken. Beigetragen hätten vor allem Performancegewinne und im schwächeren Ausmass auch Netto-Neugelder, teilte die Asset Management Association Switzerland (AMAS) am Montag mit.
Denn trotz eines starken Jahresbeginns und einem Jahresendrally seien die Investoren 2023 mehrheitlich risikoavers geblieben. Der Anstieg der verwalteten Vermögen am Fondsmarkt sei zu 3,3 Prozentpunkten auf die Marktperformance zurückzuführen.
Vorsichtige Investoren
Es sei dennoch der zweithöchste Wert in der Geschichte, hiess es. Das Asset Management sei eine tragende Säule des Schweizer Finanzplatzes, sagte AMAS-Präsident Iwan Deplazes an der Jahresmedienkonferenz des Branchenverbands. «Das Vorrücken der Schweiz als Standort für Asset Management in Europa auf den dritten Rang ist ein Beleg dafür.»
Die meisten Anleger hätten 2023 Sicherheit vor Rendite bevorzugt, sagte AMAS-CEO Adrian Schatzmann. «Zuflüsse in Aktien- und Obligationenfonds konzentrierten sich dabei weitgehendend auf schweizerische Anlagen. Dieser verstärkte Home Bias ist typischerweise Ausdruck einer vorsichtigen Haltung unter Investoren.»
Die Netto-Neugelder insgesamt ergaben sich in erster Linie durch anhaltende Zuflüsse in Geldmarktfonds. «Sowohl 2022 als auch 2023 müssen als Jahre der Geldmarktfonds bezeichnet werden», sagte Schatzmann. Diese stellten für risikoscheue Anleger eine willkommene Alternative dar. Daneben verspürten im vergangenen Jahr noch Aktienfonds einen Neugeld-Zufluss; alle übrigen Anlageklassen verloren Gelder.
UBS und CS verlieren Marktanteile
Mit der Übernahme der CS durch die UBS habe zudem auch das Schweizer Asset Management eine Zäsur erlebt, mit der sich die Marktstruktur veränderte. Beide Institute hätten im Jahresverlauf weitere Marktanteile verloren, die sowohl von grösseren Asset Managern als auch von kleineren absorbiert worden seien.
Die UBS bleibt mit einem Anteil von 25 Prozent dennoch an der Spitze der grössten Schweizer Asset Manager – nach 25,7 Prozent im Vorjahr. An zweiter Stelle steht die Credit Suisse mit 12,6 Prozent. 2022 waren es 14,3 Prozent. Die Credit Suisse wird von der AMAS so lange weiterhin gesondert ausgewiesen wie die Fonds entsprechend benannt bleiben.
Die Statistik von Swiss Fund Data AG und Morningstar umfasst den Angaben zufolge alle Fonds schweizerischen Rechts sowie alle ausländischen Fonds, die in der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind, inklusive ihrer institutionellen Anteilsklassen. (awp/mc/ps)