Zürich – Die Schweizer Volkswirtschaft hat im ersten Quartal 2021 einen hohen Leistungsbilanz-Überschuss erzielt. Er war auch höher als im Vorjahresquartal.
In den Monaten Januar bis März hat die Schweiz 15,9 Milliarden Franken mehr eingenommen als sie ausgegeben hat, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Dienstag mitteilte. Der Übeschuss war damit um rund 6 Milliarden Franken höher als im Vorjahresquartal. Der Anstieg war vor allem auf einen ein deutlich höheren Einnahmenüberschuss im Warenhandel zurückzuführen. Zudem fiel bei den Sekundäreinkommen der Ausgabenüberschuss aufgrund des gesunkenen Schadenaufwandes der Privatversicherungen tiefer aus.
Auf Aktiv- und auf Passivseite hohe Zuflüsse
Die in der Kapitalbilanz ausgewiesenen Transaktionen zeigten im 1. Quartal 2021 sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite einen Nettozugang von 24 resp. 16 Milliarden Franken. Der Saldo der Kapitalbilanz belief sich damit auf insgesamt 8 Milliarden Franken.
Auf der Aktivseite entstand der Nettozugang zum einen bei den Portfolioinvestitionen, weil Investoren im Inland vor allem Kollektivanlagen ausländischer Emittenten erwarben, wie die SNB in ihrer Mitteilung schreibt. Zum anderen trugen die Direktinvestitionen zum Nettozugang bei: Firmen im Inland reinvestierten Erträge in ihren Tochtergesellschaften im Ausland.
Auf der Passivseite steuerten die Direktinvestitionen und die «Übrigen Investitionen» zum Nettozugang bei. Das heisst Muttergesellschaften aus dem Ausland reinvestierten Erträge bei ihren Tochtergesellschaften im Inland. Zudem wiesen die Geschäftsbanken im Inland höhere Verpflichtungen gegenüber Kunden und Banken im Ausland («Übrige Investitionen») aus. Die Portfolioinvestitionen wirkten dem Nettozugang entgegen: Investoren im Ausland veräusserten vor allem Aktien inländischer Emittenten.
Anstieg bei Nettoauslandvermögen
Das Nettoauslandvermögen stieg im 1. Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal um 100 Milliarden auf 761 Milliarden Franken. Der Bestand der Aktiven nahm um 260 Milliarden auf 5583 Milliarden Franken zu, derjenige der Passiven um 160 Milliarden auf 4821 Milliarden Franken.
Der Anstieg der Bestände war laut SNB auf beiden Seiten auf Wechselkurseffekte zurückzuführen – vor allem gegen Periodenende notierte der US-Dollar zum Franken erheblich höher. Dies wirkte sich auf der Aktivseite aufgrund des hohen Anteils an Fremdwährungen besonders stark aus. Auf der Passivseite kam es zusätzlich zu preisbedingten Bewertungsgewinnen. Dies seien auf die gestiegenen Aktienkurse an der Schweizer Börse zurückzuführen. (awp/mc/ps)