Schweizer sind am zufriedensten mit ihrer Ruhestandsplanung

Senioren

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Nur 2 % der befragten Personen in der Schweiz sind mit ihrer Ruhestandsplanung unzufrieden. (Bild: © Huntstock / Fotolia)

Frankfurt am Main – Rund die Hälfte der 50- bis 70-Jährigen in Europa ist unsicher, ob sie ihren Lebensstandard im Ruhestand halten kann, und muss zusätzlich für die Rente sparen. Das zeigt eine jüngst von Allianz in enger Zusammenarbeit mit Allianz Global Investors vorgelegte Analyse.

Die jüngeren Befragten zeigten sich skeptischer, ob sie vor dem Hintergrund von Rentenreformen und den Auswirkungen der Finanzkrise auf ihr Vorsorgekapital ihren Lebensstandard auch nach Renteneintritt erhalten können. Nur 40% der 50- bis 54-Jährigen rechnen damit, ihren Lebensstandard auch im Alter beizubehalten. Im Gegensatz dazu sind 53% der 60- bis 70-Jährigen optimistischer, das zu erreichen, oder geniessen bereits einen finanziell komfortablen Ruhestand.

Besonders ausgeprägte Ängste in Grossbritannien und Deutschland
Inflation wird mit Ausnahme Österreichs in allen Ländern als das grösste finanzielle Risiko für die Rente gesehen. Besonders ausgeprägt ist diese Sicht in Deutschland und Grossbritannien, wo 60% bzw. 65% der Befragten Inflation als grösstes Risiko nannten. Im Hinblick auf die konkreten finanziellen Auswirkungen von Inflation über einen längeren Zeitraum zeigte sich, dass die Befragten in Grossbritannien und den Niederlanden Inflation tendenziell überschätzen, wohingegen in Österreich Inflation tendenziell unterschätzt wird. Die Befragten in den anderen Ländern hatten eine realistischere Vorstellung des Inflationseffekts.

Insgesamt aber hält sich die Mehrheit der Befragten in Finanzfragen für gut unterrichtet und nutzt regelmässig verschiedene Quellen zur Informationsbeschaffung. Wichtig ist den Befragten der Nutzwert und die Verständlichkeit der Informationen, um daraus Handlungen abzuleiten.

Schweizer am zufriedensten mit ihrer Ruhestandsplanung
Knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer sind zufrieden mit ihrer Ruhestandsplanung, nur 8% gaben an, unzufrieden zu sein. Die Befragten in der Schweiz sind am zufriedensten (81%), dort sind nur 2% unzufrieden. Deutlich weniger zufrieden mit ihrer Ruhestandsplanung sind die Befragten in Frankreich (46% „zufrieden“ und 11% „unzufrieden“) und Italien (54% „zufrieden“ und 14% „unzufrieden“).

Schweizer bevorzugen Monatsrente, Österreicher und Deutsche eine Einmalzahlung
Die Umfrage zeigt auch deutliche Unterschiede im Hinblick auf die bevorzugte Auszahlung der Rente: So wünschen sich die Hälfte der Befragten in der Schweiz eine lebenslange monatliche oder jährliche Rentenzahlung, in den anderen Ländern wünscht sich dies nur ein Drittel der Befragten. In Österreich und Deutschland sind Einmalzahlungen deutlich beliebter (40% bzw. 37%) als in anderen Ländern.

Die Befragten in Grossbritannien unterscheiden sich deutlich von anderen Nationen in der Art und Weise, wie sie Anlageentscheidungen für den Ruhestand treffen. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, die Entscheidungen ohne Unterstützung durch einen Anlage- oder Finanzberater zu treffen. Eine vergleichbare Eigenständigkeit (42%) ist nur bei den Befragten in den Niederlanden anzutreffen. In der Schweiz ist der Anteil der Befragten, die ohne externe Beratung auskommen, mit 23% am geringsten.

Frühzeitig über Ruhestandsplanung nachdenken
Renate Finke, Senior Economist im Bereich International Pensions der Allianz und Autorin der Studie, sagt:„Ruhestandsplanung ist ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität im Alter, viele Befragte geben jedoch an, dabei Fehler gemacht zu haben: ein Drittel hat zu spät mit der Ruhestandsplanung begonnen und ein Viertel der Befragten hat nicht genügend gespart. Für die Rente zu sparen ist aufgrund des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds und der durch finanzielle Repression niedrig gehaltenen Realzinsen nicht einfacher geworden. Um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu erhalten, müssen Menschen in ihrer Erwerbsphase mehr für die Rente zurücklegen. Hoffentlich nehmen jüngere Generationen die Erfahrungen der untersuchten Generation zum Anlass, frühzeitig über ihre finanzielle Ruhestandsplanung nachzudenken.” (Allianz Global Investors/mc/pg)

Zur Analyse
Für die Untersuchung zur finanziellen Ruhestandsplanung wurden 1402 Personen in sieben europäischen Ländern befragt: Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Niederlande. Die Befragung konzentriert sich auf Personen, die in ihrem Land zu den 20% der Bevölkerung mit dem höchsten Anlagekapital gehören.

“Preparing for Retirement – Financial Strategies of the Affluent 50+ Generation in European Countries”

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