Schweizer Versicherungsbranche steigert im 2023 das Prämienvolumen

SVV-Präsident Stefan Mäder, SVV-Direktor Urs Arbter und SVV-Vizepräsident Juan Beer (v.l.) an der heutigen Medienorientierung. (Foto: SVV)

Zürich – Die Versicherungsbranche blickt auf ein gutes Jahr 2023 zurück. Die Privatassekuranz ist laut dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) in allen Nichtleben-Sparten und auch im Einzellebengeschäft gewachsen. Der Rückgang in der Kollektivlebensversicherung hat einen technischen Grund.

Konkret nahm das Prämienvolumen der Schweizer Privatversicherer im gesamten Nichtlebengeschäft um 3,0 Prozent zu. Der Zuwachs sei aber nicht nur auf höhere Prämien zurückzuführen, sondern auch «auf die robuste Nachfrage in der Gesellschaft», sagte Verbandsdirektor Urs Arbter am Dienstag anlässlich einer Medienkonferenz.

Hohe Reparaturkosten
So sei etwa der Anstieg der Prämienvolumen bei Sachversicherungen wie bei Motorfahrzeugen «massgeblich» auf höhere Reparaturkosten und Wertsteigerungen der versicherten Sachgüter zurückzuführen. Konkret seien etwa die Reparaturkosten für Autos aufgrund von teureren Ersatzteilen gestiegen.

Diese Art von «importierter Inflation» führe dazu, dass die Versicherungsprämien nach oben angepasst werden, führte SVV-Vizepräsident Juan Beer aus. Hinzugekommen seien etwa Schadensereignisse wie der aussergewöhnlich starke Hagel im Tessin.

Dieser habe im Vergleich zu früheren Wetterschäden zu markant mehr Totalschäden geführt. Abzulesen sei dies auch daran, dass die Volumen bei den Kaskoversicherungen deutlicher stiegen als bei den Haftpflichtversicherungen, so Beer.

Auch Krankenzusatzversicherungen legen zu
Einen leichten Bestandszuwachs hat es zudem laut SVV auch bei den Krankenzusatzversicherungen gegeben. Hier sei das Prämienvolumen um 2,5 Prozent gewachsen, obwohl die Prämien selbst nur geringfügig gestiegen seien.

Ein anderes Bild ergebe sich bei den Krankentaggeldern. Hier sei das Wachstum von 5,8 Prozent neben den gestiegenen Lohnsummen primär auf höhere Leistungsbezüge zurückzuführen: «Andererseits führen höhere Leistungsbezüge, vor allem als Folge psychischer Erkrankungen, zu steigenden Prämien», erklärte Beer.

Im Lebengeschäft nahm das Volumen in der Einzellebensversicherung auch um 5,8 Prozent zu, während im Kollektivleben ein Minus von 0,8 Prozent resultierte. Der Rückgang hat vor allem damit zu tun, dass sich Firmen in der beruflichen Vorsorge vermehrt für teilautonome Lösungen entscheiden und dort die Einnahmen (v.a. Sparprämien) im Gegensatz zur Vollversicherung nicht vollumfänglich in den Erfolgsrechnungen der Versicherer erfasst werden. (awp/mc/ps)

SVV

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