Schweizer Zuckerproduktion leidet unter trockenem Sommer
Bern – Die Produktion von Schweizer Zucker fällt dieses Jahr äusserst tief aus. Nur rund 195’000 Tonnen können in den Zuckerfabriken aus den 1,26 Millionen Tonnen Zuckerrüben hergestellt werden. Die Hauptgründe liegen im sehr trockenen Wetter und beim hohen Krankheitsbefall.
Durch importierte 90’000 Tonnen Zuckerrüben konnte die Produktion in der Fabrik in Frauenfeld gesteigert werden, sodass die gesamte Zuckerproduktion ungefähr auf dem Niveau der schwächeren letzten Jahre liegt. Dies teilte der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) am Freitag mit. Die rund 195’000 Tonnen Schweizer Zucker sind aber zu wenig, um die Nachfrage zu decken. Um den Schweizer Markt zu versorgen, würden 260’000 Tonnen benötigt, sagt Guido Stäger, CEO der Schweizer Zucker AG, in einem Interview mit dem LID.
«Wir produzieren gesamthaft mit Bio- und Importrüben knapp 220’000 Tonnen Zucker, was im Bereich der letzten schwachen Jahre 2013, 2015 und 2016 liegt.» Es würden deshalb bedeutende Importe von Zucker und Dicksaft nötig werden.
Tiefste Menge seit zwölf Jahren
Laut Stäger sind für die tiefe Rübenproduktion unter anderem die Trockenheit und Krankheitsbefall verantwortlich. Die 1,26 Millionen Tonnen Zuckerrüben markieren den tiefsten Wert seit 2006 als nur 1,24 Millionen Tonnen in die Fabriken geliefert wurden.
«Die Anbaubereitschaft dürfte weiter sinken, die schlechte Ernte und die vielen Krankheitsprobleme drücken auf die Motivation der Pflanzer», fürchtet Guido Stäger.
Höhere Einzelkulturbeiträge
Am Freitag stimmte der Bundesrat einer Erhöhung der Einzelkulturbeiträge von 1800 auf 2100 Franken pro Hektar und einem Mindestzoll auf Zucker zu. Die befristete Massnahme gilt von Anfang nächsten Jahres bis 2021. Stäger sagte dazu, das Paket helfe sicher, die Anbaubereitschaft zu stabilisieren, weil dann über drei Jahre stabile Rübenpreise zugesagt werden könnten. (awp/mc/pg)
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