SGKB erhöht Gewinnzahlen im Halbjahr deutlich
St. Gallen – Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat im ersten Halbjahr 2017 den Gewinn deutlich gesteigert. Dank anhaltenden Neugeldzuflüssen und einer positiven Marktperformance haben sich zudem die verwalteten Vermögen seit Jahresbeginn klar erhöht. Für das Gesamtjahr geben sich die SGKB-Verantwortlichen zuversichtlicher und erwarten nun einen leichten Gewinnanstieg.
Der Geschäftserfolg, der das betriebliche Ergebnis widerspiegelt, stieg in den ersten sechs Monaten um 8,1% auf 97,3 Mio CHF, wie dem am Donnerstag publizierten Semesterergebnis des Ostschweizer Staatsinstitut zu entnehmen ist. Nach Steuern resultierte ein um 8,9% höherer Konzerngewinn von 80,5 Mio CHF.
Betriebsertrag steigt
Insgesamt erhöhte sich der Betriebsertrag um 2,0% auf 223,7 Mio CHF. Im bedeutendsten Geschäftsbereich, dem Zinsengeschäft, ging der Nettoerfolg dabei allerdings um 2,0% auf 148,7 Mio CHF zurück. Grund für den Rückgang war in diesem Posten eine kleine Bildung von Wertberichtigungen, nachdem das Institut in der Vorjahresperiode hier noch Wertberichtigungen auflösen konnte.
Der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft fiel dagegen mit 53,0 Mio CHF um 4,6% über dem Vorjahresergebnis aus. Zurückzuführen war dies auf das «sehr erfreuliche» Wachstum der verwalteten Vermögen, während das Anlegerverhalten laut dem Institut unverändert zurückhaltend war. Deutlich über dem – allerdings schwachen – Vorjahr fiel das Handelsergebnis aus (+38,5% auf 18,0 Mio). Dort konnte die Kantonalbank nun von höheren Umsätzen und einer guten Marktentwicklung profitieren konnte.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich gleichzeitig nur leicht mit einem Plus von 0,3% auf 126,4 Mio CHF. Sowohl der Personalaufwand als auch der Sachaufwand seien auf Vorjahresniveau geblieben.
Gute Neugeldzuflüsse
Die Kundenausleihungen stiegen insgesamt um 1,0% auf 25,2 Mrd CHF. Dabei legte die Bank im Hypothekarmarkt mit einem Plus von 1,5% zu. Damit sei sie mit oder allenfalls leicht unter dem Markt gewachsen, sagte CEO Roland Ledergerber an der Halbjahresmedienkonferenz. Der St. Galler Immobilienmarkt sei weiterhin «solide und gesund», auch wenn sich die Neubautätigkeit etwas abgeschwächt habe. Rückläufig waren die Ausleihungen im kommerziellen Kreditgeschäft (-1,5%).
Zulegen konnten die verwalteten Vermögen mit einem Anstieg um 5,5% auf 40,4 Mrd CHF. Dazu trugen laut den Angaben Neugeldzuflüsse von netto 1,1 Mrd CHF bei, aber auch eine positive Marktperformance.
Eine positive Entwicklung sieht die SGKB im Anlagegeschäft, wo sie mit einem neuen Produkte- und Dienstleistungsangebot «noch spezifischer» auf die Wünsche der Kunden eingehen könne. In den vergangenen Monaten sei das Fondsangebot überarbeitet und um bankeigene Lösungen erweitert worden, erläuterte Chief Investment Officer (CIO) Thomas Stucki. Zusätzlich seien neue Mandatslösungen lanciert worden.
Höhere Kosten im zweiten Halbjahr
Nach dem positiven ersten Halbjahr rechnet die Bank nun auch für das Gesamtjahr 2017 mit einem «leicht höheren» Konzerngewinn als im Vorjahr, nachdem sie im Februar war sie noch einem gehaltenen Ergebnis ausgegangen war. Der Geschäftsaufwand werde in der zweiten im Hinblick auf das 150-Jahr-Jubiläum der Kantonalbank im Jahr 2018 sowie die Umsetzung verschiedener Digitalisierungs-Projekte etwas höher als im ersten Halbjahr ausfallen, sagte Ledergerber.
Am Aktienmarkt wurde das Ergebnis als «robust» gelobt. Geschäftserfolg und Reingewinn lägen zwar über den Erwartungen, was aber vor allem auf die Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft zurückzuführen sei, kommentierte etwa das ZKB-Aktienresearch. Positiv erwähnt wird aber auch der starke Neugeldzufluss. (awp/mc/pg)