SGKB Investment views: Die Weltwirtschaft wächst, die Aktionäre freuen sich
St. Gallen – Der Internationale Währungsfonds IWF hat seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft für 2017 von 3.3% auf 3.6% erhöht. In den letzten Jahren ist der IWF mehr mit Senkungen seiner Wachstumsprognosen als mit optimistischen Aussagen aufgefallen. Auch für die nächsten Jahre zeigen sich die Ökonomen des Fonds optimistisch. Das BIP-Wachstum wird zwar nicht mehr die vor der Finanzkrise üblichen 5% erreichen, sich aber auf dem aktuell guten Niveau halten. Ein Abdriften in Richtung Rezession sehen sie nicht.
Das ist ein positives Signal für die Aktienmärkte. Ein stabiles Wachstum der Weltwirtschaft verheisst stabile Gewinnzunahmen für die internationalen Konzerne und damit eine gute fundamentale Basis für die Aktienkurse. Ich schliesse mich diesem Optimismus an, zumindest für das nächste Jahr. Erstmals seit langem tragen sowohl die USA als auch Europa und die Schwellenländer zu einer soliden Weltwirtschaft bei. Der wirtschaftliche Graben zwischen den USA und Europa, der sich vor drei Jahren aufgetan hatte, ist geschlossen. Europa wächst heute ebenso stark wie Amerika. Das BIP in der Eurozone hat im dritten Quartal erneut um 0.6% zugenommen.
Breit abgstütztes Wachstum
Selbst in den Problemländern wie Italien oder Griechenland zeigen sich Anzeichen für eine Trendwende zum Besseren. In Grossbritannien steigt das BIP mit 0.4% zwar etwas weniger stark. Der befürchtete Einbruch als Folge des Brexits ist bisher aber nicht eingetreten. Die Bank of England sah sich deshalb letzte Woche veranlasst, die im letzten Jahr nach der Brexit-Abstimmung vorsorglich vorgenommene Zinssenkung zu korrigieren und hat die Zinsen um 0.25% angehoben. In China hält sich das BIP-Wachstum knapp unter 7%. Das ist für chinesische Verhältnisse nicht brillant, genügt jedoch, um die Weltwirtschaft anzukurbeln. Als Signal wichtiger als die BIP-Zahlen ist sowieso, dass die Abwertung des Yuan und der Abfluss von Kapital aus China gestoppt wurden.
Besonderes Augenmerk auf die USA
Entscheidend für das weitere Wohl der Weltwirtschaft und damit für die Fortsetzung des Bullenmarktes an den Börsen ist und bleibt jedoch die US-Wirtschaft. Diese ist trotz den Hurricanes im dritten Quartal mit 3.0% gewachsen. Der private Konsum als gewichtigste Komponente hielt sich mit einem Plus von 2.4% solide. Für die Zukunft positiver ist jedoch der Anstieg der privaten Investitionen um 6.0% zu werten. Die Jobmaschine läuft unverdrossen weiter und auch die vorausschauenden Indikatoren wie die ISM-Indizes geben keinen Hinweis, der auf ein Ende des wirtschaftlichen Höhenfluges hindeuten würde. Kommt hinzu, dass mit Jerome Powell die Geldpolitik der graduellen Zinserhöhungen von Janet Yellen weitergeführt wird. Die Gefahr eines durch die Geldpolitik ausgelösten Absturzes der Wirtschaft ist somit klein.
Eine mit 3.6% wachsende Weltwirtschaft ist eine gute Basis für die Unternehmen. Die Gewinne der Firmen können weiter steigen. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die nicht mehr billig bewerteten Aktienmärkte in den nächsten Monaten sich zumindest auf dem heutigen Niveau halten können oder gar zu einem Jahresendrallye ansetzen.
Dr. Thomas Stucki ist CIO der St.Galler Kantonalbank. Herr Stucki hat einen Abschluss mit Doktorat in Volkswirtschaft von der Universität Bern und ist CFA Charterholder. Er führt bei der St.Galler Kantonalbank das Investment Center mit rund 35 Mitarbeitenden. Er ist verantwortlich für die Verwaltung von Kunden-mandaten und Anlagefonds im Umfang von 6,0 Milliarden Franken. Zuvor war er als Leiter Asset Management der Schweizerischen Nationalbank verantwortlich für die Verwaltung der Devisenreserven.
St. Galler Kantonalbank AG
Die St.Galler Kantonalbank wurde 1868 gegründet und ist seit 2001 an der Börse SIX Swiss Exchange kotiert. Der Kanton St. Gallen hält als Mehrheitsaktionär 54.8% des Aktienkapitals. Als Universalbank bietet sie den Kunden in ihrem Heimmarkt die gesamte Palette von Finanzdienstleistungen an. In Zürich ist sie mit einer auf Vermögensverwaltung spezialisierten Niederlassung präsent. Mit ihrer umfassenden Dienst-leistungspalette betreut sie Privatkunden in der Deutschschweiz in allen Fragen der privaten Vermögensplanung und Vermögensverwaltung. Am 31. Dezember 2016 beschäftigte die St.Galler Kantonal-bank Gruppe insgesamt 1227 Mitarbeitende und verwaltete Kundenvermögen von CHF 38.3 Milliarden. Das Stammhaus besitzt Staatsgarantie und das Aa1-Rating von Moody’s.