Sichtguthaben bei der SNB steigen im Vergleich zur Vorwoche um 13,1 Mrd CHF

Sichtguthaben bei der SNB steigen im Vergleich zur Vorwoche um 13,1 Mrd CHF
Sitz der Schweizerischen Nationalbank in Zürich. (Foto: SNB)

Zürich – Die Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind in der vergangenen Woche erneut gestiegen. Die Einlagen von Bund und Banken lagen am 01. Mai bei 663,8 Milliarden Franken nach 650,7 Milliarden in der Woche davor, wie die SNB am Montag mitteilte. Das ist ein Anstieg um rund 13,1 Milliarden Franken.

Die Entwicklung der Sichtguthaben gilt einerseits als Indiz dafür, ob die SNB am Devisenmarkt interveniert, um den Franken zu schwächen. Die Zentralbank kauft Fremdwährungen und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut. Andererseits steigen die Sichteinlagen aktuell aber auch aufgrund der Hinterlegung der von den Banken ausgereichten Covid-19-Kredite.

Veröffentlichung der April-Daten Ende Mai dürfte aufschlussreicher sein
Ob also tatsächlich mehr Interventionen stattgefunden haben, ist ungewiss, kommentierte ein Händler. Die in der vergangenen Woche veröffentlichte monatliche SNB-Bilanz wies für März kurz nach dem Start des Kreditprogramms bereits ein Volumen von 1,1 Milliarden Franken aus. Bis Ende April erhöhte sich die Kreditinanspruchnahme auf annähernd 17 Milliarden. Erst mit der Veröffentlichung der April-Daten Ende Mai werde der Einfluss der Kredite auf die Sichtguthaben ersichtlich, heisst es weiter.

Zudem wird auch mit einem Anstieg bei den Feinsteuerungsvolumen gerechnet, was ebenfalls zu vorübergehender Volatilität bei den Sichteinlagen führen dürfte. Damit reagiere die Notenbank auf die Abweichungen zwischen Geldmarktzinsen und SNB-Leitzins. Dabei wird den Geschäftspartnern gegen Hinterlegung von Sicherheiten ebenfalls Liquidität auf dem Sichteinlagenkonto gutgeschrieben. (awp/mc/ps)

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