SIX beharrt auf Selbständigkeit
SIX Group-CEO Urs Rüegsegger.
Frankfurt am Main – Ein von der Schweizer Presse kolportiertes Gerücht über einen möglichen Verkauf des Börsenbetreibers Six Group hat dieser dementiert. «Oberstes Ziel der Six Group ist es, der Schweizer Finanzindustrie auch in Zukunft eine eigenständige und erstklassige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen», zitiert die «Börsen-Zeitung» (Mittwoch) den Six-Sprecher Alain Bichsel.
Die Schweizer Zeitung «Der Sonntag» hatte berichtet, dass der Schweizer Börse, die zu 30 Prozent schweizerischen Grossbanken gehört, der Verkauf drohe und dies in Zusammenhang mit der geplanten Fusion zwischen der Deutschen Börse und der NYSE gebracht. Die Deutsche Börse ist in mehreren Bereichen enger Kooperationspartner der Six Swiss Exchange. Bichsel hatte der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX dazu am Montag gesagt: «Dass die Six Group durch Eurex, Scoach und Stoxx unmittelbar vom Zusammenschluss der Deutschen Börse mit der NYSE betroffen ist, ist klar. Darüber laufen Gespräche mit der Deutschen Börse und das ist bereits bekannt. Mehr gibt es nicht und es hat sich ansonsten nichts geändert.»
«Unmittelbar vom Zusammenschluss betroffen»
Deutscher Börse und Six gehört gemeinsam der Terminmarkt Eurex. Am Unternehmen Scoach für strukturierte Produkte und am Index-Anbieter Stoxx ist die Deutsche Börse mit 50 Prozent plus einer Aktie beteiligt, die restlichen Anteile halten die Schweizer. Die wirtschaftlichen Anteile der Deutschen Börse sind aufgrund der von ihr eingebrachten Transaktionsvolumina allerdings deutlich grösser und von der Eurex fliessen der Deutschen Börse 85 Prozent des Umsatzes und Ergebnisses zu. Nobel hatte die rechtliche Konstruktion der Besitzverhältnisse an den Gemeinschaftsunternehmen seinerzeit aufgesetzt. (awp/mc/ss)