SIX hält an spanischer Börse BME fest
Zürich – Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX hat einem möglichen Verkauf der spanische Börse BME eine Absage erteilt. Die Frage, ob ein Verkauf eine Option sei oder solch einer geprüft werde, verneinte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Und er sagte: «BME trägt wesentlich zum operativen und finanziellen Erfolg von SIX bei und ist entscheidend für die Wachstumsstrategie und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.» Die Bolsas y Mercados Españoles in Madrid habe 2023 mit 18 Prozent des Umsatzes und 34 Prozent des Betriebsgewinns EBITDA «erneut einen bedeutenden Beitrag zur starken finanziellen Performance» geleistet, so der SIX-Sprecher.
Das Ergebnis für 2024 veröffentlicht die Finanzinfrastrukturbetreiberin erst am 12. März. 2023 erlitt die SIX unter dem Strich allerdings einen milliardenhohen Verlust. Belastet wurde das Ergebnis unter anderem auch von einer Wertberichtigung bei der BME: Der Goodwill musste bei der spanischen Börse um 340 Millionen nach unten korrigiert werden. Die SIX hatte die spanische Börse im Sommer 2020 für rund 2,6 Milliarden Euro gekauft. Die Branche leidet seit längerem an eher tiefen Volumen im Börsenhandel.
Euronext interessiert
Am Mittwoch hatte die Euronext laut einem Medienbericht ein immer noch bestehendes Interesse an der spanischen BME kundgetan. Der paneuropäische Börsenverbund sei an einer Übernahme der zur SIX gehörenden spanischen Börse BME interessiert, sagte Euronext-Chef Stephane Boujnah laut Reuters. Man stehe für Gespräche zur Verfügung.
Euronext hatte vor der Übernahme durch die SIX ebenfalls für die BME geboten. Die Mehrländerbörse betreibt unter anderem die Börsen in Paris und Amsterdam.
Euronext sei auch an Zusammenschlüssen mit Euroclear und der Nasdaq-Tochter Nasdaq Nordic interessiert, die Handelsplätze in Skandinavien und im Baltikum betreibt, hiess es in dem Reuters-Artikel weiter. CEO Boujnah sagte aber auch, dass Euronext weder mit der Schweizer Börse SIX noch mit Nasdaq oder Euroclear Gespräche über Zusammenschlüsse führe.
Das Börsengeschäft ist ein klassisches Skalengeschäft, und eine weitere Konsolidierung in Europa ist nicht ausgeschlossen. (awp/mc/ps)