SIX lanciert Aktiensegment ‹Sparks› für KMU

SIX lanciert Aktiensegment ‹Sparks› für KMU
Sitz der SIX Group im Hard Turm Park Zürich-West. (Foto: SIX Group)

Zürich – Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX Swiss Exchange will ihr Angebot für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) ausweiten und das Aktiensegment «Sparks» lancieren. Allerdings müssen die Aufsichtsbehörden erst noch zustimmen, wie die SIX am Donnerstag mitteilte.

Die Börsenbetreiberin bestätigt damit einen Bericht der Zeitungen von CH Media, die am Donnerstag darüber berichtet hatten. Laut SIX bestehen die Vorteile für KMU in einer «verbesserten Visibilität, einer relevanteren Vergleichsgruppe und einer effektiveren Preisbildung ihrer Beteiligungspapiere, während sie gleichzeitig alle Vorteile einer Kotierung an der Schweizer Börse geniessen.»

Vor allem soll das Segment diesen Firmen den Zugang zum Kapitalmarkt vereinfachen. «KMUs bilden in der Schweiz – wie in vielen Ländern – einen leistungsstarken Wirtschaftsmotor», wird Valeria Ceccarelli, Head Primary Markets, SIX Swiss Exchange, in der Mitteilung zitiert. «Unsere Herausforderung besteht darin, Unternehmern eine Plattform bieten zu können, die ihnen einen effizienten Zugang zu Kapital ermöglicht, ihre Visibilität erhöht und ihre Glaubwürdigkeit stärkt.»

Gleichzeitig solle sie das Mass an Transparenz und Kontrolle bieten, welches das Interesse der Investoren maximiert.

Gelockerte Anforderungen
Listen lassen können sich Unternehmen, die mindestens zwei Jahre alt sind. Bei Börsenkotierung dürfen sie über eine Marktkapitalisierung von höchstens 500 Millionen Franken verfügen. Steigt diese über einen Zeitraum von 12 Monaten auf über eine Milliarde Franken, muss ein Wechsel ins Hauptsegment erfolgen.

Wie die Zeitungen der CH Media noch berichten, sind in dem neuen Segment auch die Bedingungen zur Streuung der Aktien gelockert. Bislang gilt laut Zeitung die Regel, dass höchstens 80 Prozent der Aktien in festen Händen sein dürfen. Neu soll der frei handelbare Publikumsanteil nur noch 15 Prozent (bisher 20 Prozent) betragen. Dieser «Free Float» müsse beim Börsengang einen Marktwert von mindestens 15 Millionen Franken aufweisen (bisher 25 Millionen).

Neu ist die Idee freilich nicht. CH Media ruft in Erinnerung, dass es an der Schweizer Börse vor etwa sieben Jahren den «Domestic»-Standard gab, der diesen Zweck erfüllen wollte. «Doch viele Emittenten betrachteten die Kotierung in dem Lokalsegment als diskriminierend, zumal auch kleinere Schweizer Unternehmen oft sehr erfolgreich international tätig sind», heisst es in dem Bericht. (awp/mc/pg)

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