SIX: Neue Plattform für internationalen Aktienhandel

Christian Katz

Christian Katz, CEO SIX Swiss Exchange.

Zürich – Die Schweizer Börse SIX Swiss Exchange hat am Freitag eine neue Plattform für den internationalen Aktienhandel eröffnet. Die Plattform ist aus einer Kooperation mit dem Marktplatz Liquidnet entstanden und eignet sich vor allem für grössere Transaktionen.

Die Zusammenarbeit zwischen SIX Swiss Exchange und Liquidnet ermöglicht den Kunden, in den Aktienmärkten der Schweiz, von Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden mit so genannten Blocktransaktionen grössere Aktienpakete leichter zu handeln, wie SIX Swiss Exchange am Freitag mitteilte. Der Zugang zur neuen Plattform vereinfache und beschleunige die Handelsaktivitäten der Investoren, sagte Christian Katz, Geschäftsführer von SIX Swiss Exchange. Zudem profitierten sie von direkten Preisvorteilen.

Dark Pool
Der Marktplatz von Liquidnet ist ein so genannter Dark Pool. Im Unterschied zu normalen Börsen werden bei Dark Pools die Aufträge nicht publiziert. Die anderen Marktteilnehmer sehen nur die Abschlüsse. Aktiv auf dieser Handelsplattform sind in erster Linie Investmentbanken und andere institutionelle Investoren. Die Schweizer Börse bietet schon seit dem Jahr 2008 einen Dark Pool an. Auf Swiss Block können allerdings nur Schweizer Wertschriften gehandelt werden.

Givaudan ersetzt Lonza im SMI ab 19. September
Der Genfer Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan kehrt zurück in den SMI, den 20 Titel zählenden Index der Schwergewichte an der Schweizer Börse SIX. Der Basler Pharmazulieferer Lonza wird dagegen aus dem SMI ausgeschlossen, wie die SIX weiter mitteilte. Dies hat die Geschäftsleitung der SIX Swiss Exchange auf Empfehlung der Indexkommission beschlossen. Diese stützt sich dabei auf Marktkapitalisierung und Handelsvolumen der Titel. Die Indizes werden am 16. September 2011 nach Handelsschluss angepasst, mit Wirkung ab dem 19. September.

SMI-Zugehörigkeit mehr als nur eine Frage des Prestiges
Givaudan und Lonza waren beide im Herbst 2007 aus dem SMI gefallen, als der Index von maximal 30 auf 20 Titel verkleinert wurde. Lonza schaffte 2009 die Rückkehr, steigt nun nach weiteren zwei Jahren aber wieder ab. Die Zugehörigkeit zum SMI ist mehr als nur eine Frage des Prestiges. Die SMI-Familie wird weithin als Messgrösse herangezogen und einige Pensionskassen dürfen nur in SMI-Titel investieren. Der Index wird auch als Basiswert für zahlreiche Finanzprodukte wie Optionen, Futures oder Indexfonds, etwa Exchange Traded Funds, verwendet. Beim Index SLI mit den 30 grössten Werten der Schweizer Börse löst der Partizipationsschein des Lift- und Rolltreppen-Herstellers Schindler das Erdöl-Serviceunternehmen Weatherford ab. Dessen Aktien waren in diesem Frühling ausserordentlich an Stelle von Petroplus in den SLI aufgenommen worden.

Panalpina und Barry Callebaut aus SMIM-Index gestrichen

In diesem Index erhalten gemäss Reglement die vier grössten Titel eine Gewichtung von 9%. Es sind dies derzeit Nestlé, Novartis, Roche GS und UBS. Per Freitag hatten diese Titel innerhalb des SMI ein Gewicht von 24,5%, 17,2%, 12,9% bzw. 7,1%. In den SMIM (Index der 30 wichtigsten dem SMI folgenden Aktien) werden neben SMI-Absteiger Lonza auch der Zollfrei-Laden-Betreiber Dufry und der Vermögensverwalter Partners Group aufgenommen. Aus dem SMIM gestrichen werden neben dem SMI-Aufsteiger Givaudan der Logistikkonzern Panalpina und der Schokolade-Hersteller Barry Callebaut. (awp/mc/upd/ps)

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