SIX: Temenos-Aktien sind bis auf weiteres vom Handel suspendiert

Zürich – Die Aktien von Temenos sind bis auf weiteres vom Handel suspendiert. Der Schritt sei auf Verlangen des Unternehmens erfolgt, heisst es in einer offiziellen Mitteilung der Schweizer Börse SIX vom frühen Donnerstagabend. Entsprechend wurde auch der Handel mit Temenos-Derivativen gestoppt.

Die Temenos-Aktie war am Donnerstag kurz nach Mittag massiv abgestürzt und erholte sich seither nicht mehr richtig. Bei der Handelseinstellung lag sie 29,5 Prozent im Minus und kostete noch 62,40 Franken, im Tagestief kurz vor 14 Uhr war sie gar bis auf 58,50 gefallen.

Hintergrund des Kurssturzes ist ein Berichts des aktivistischen Shortsellers Hindenburg Research, der am Donnerstag publiziert wurde. Darin ist unter anderem von Anzeichen von manipulierten Gewinnen und schwerwiegenden Unregelmässigkeiten in der Rechnungslegung die Rede. Hindenburg stützte sich dabei nach eigenen Angaben auf Gesprächen mit 25 ehemaligen Mitarbeitern von Temenos.

Der Verwaltungsrat von Temenos weist die Vorwürfe bzw. den heute veröffentlichten Bericht von Hindenburg «grundsätzlich zurück», wie es einem Statement heisst, das kurz nach dem Handelsstopp veröffentlicht wurde.

Temenos-VR weist Vorwürfe von Hindenburg zurück: Fehler und Falschbehauptungen
Temenos weist die Vorwürfe von Hindenburg Research zurück. Deren Bericht enthalte sachliche Ungenauigkeiten und analytische Fehler sowie falsche und irreführende Behauptungen, erklärte der Verwaltungsrat des Genfer Bankensoftwarespezialisten in einer Stellungnahme am Donnerstag kurz vor Börsenschluss.

Der Verwaltungsrat gibt sich in der Stellungnahme zuversichtlich in Bezug auf die Stärke des Geschäfts, die finanzielle Leistung und die Liquiditätslage von Temenos. Am kommenden Montag (nachbörslich) werde Temenos wie geplant die Geschäftszahlen für 2023 vorlegen. Die geprüften Ergebnisse würden mit den bereits am 19. Januar 2024 angekündigten Vorab-Zahlen übereinstimmen, heisst es.

So würden die jährlich wiederkehrenden Umsätze die Prognosen übertreffen. Auch die gesamten Softwarelizenzen und der Betriebsgewinn EBIT fielen deutlich über den Mindestprognosen aus. Der freie Cashflow sei um 26 Prozent auf 242,6 Millionen Dollar gestiegen. Zudem erwarte die Konzernleitung, dass der freie Cashflow in den kommenden Jahren weiterhin stark wachse. (awp/mc/ps)

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