SIX: Untersuchung gegen Commerzbank AG
Commerzbank-Zentrale Frankfurt am Main. (Bild: Commerzbank/Julia Schwager)
Zürich – SIX Exchange Regulation eröffnet eine Untersuchung gegen die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, wegen einer möglichen Verletzung der Meldepflichten im Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung der Kotierung von zwei an der Scoach Schweiz AG kotierten Strukturierten Produkten.
Nach Abschluss der Vorabklärung eröffnet SIX Exchange Regulation gegen die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, eine Untersuchung wegen einer möglichen Verletzungen der Meldepflichten im Rahmen der Aufrechterhaltung der Kotierung an der Scoach Schweiz AG bei zwei Floating Reverse Convertibles (ISIN CH0118867271 und ISIN CH0118867289). Die Untersuchung erfolgt im Zusammenhang mit je zwei mutmasslich verspätet erfolgten Meldungen von Zinsfixierungen für diese Floating Reverse Convertibles der Commerzbank AG. Die Zinsen wurden auch für die in Frage stehenden Zinsperioden rechtzeitig und in korrekter Höhe von der Commerzbank AG bezahlt. Bei solchen Strukturierten Produkten mit variabler Verzinsung wird der Zins jeweils alle drei Monate für die folgende Zinsperiode fixiert. Diese Zinsfixierung ist vom Emittenten jeweils zu melden und den Marktteilnehmern mitzuteilen. Insgesamt hat die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, rund 540 Strukturierte Produkte an der Scoach Schweiz AG kotiert.
Die Dauer des Untersuchungsverfahrens ist nicht bestimmt. SIX Exchange Regulation wird über den Ausgang des Verfahrens informieren. Über das laufende Untersuchungsverfahren werden keine Auskünfte erteilt. (SIX/mc/ps)
Über SIX Exchange Regulation
SIX Exchange Regulation vollzieht die bundesrechtlich vorgegebenen Aufgaben, die vom Regulatory Board erlassenen Regeln und überwacht deren Einhaltung für die SIX Swiss Exchange und für die Scoach Schweiz AG. SIX Exchange Regulation verhängt Sanktionen, soweit die Reglemente diese Kompetenz erteilen, oder stellt Sanktionsanträge an die Sanktionskommission von SIX Swiss Exchange.
SIX Exchange Regulation untersteht direkt dem Verwaltungsratspräsidenten von SIX Group, was die Unabhängigkeit von SIX Exchange Regulation vom operativen Geschäft von SIX Swiss Exchange gewährleistet. SIX Exchange Regulation ist unterteilt in die Bereiche Listing & Enforcement, welcher für die Emittentenregulierung zuständig ist und Surveillance & Enforcement, welcher die Handelsüberwachung wahrnimmt.
Über SIX
SIX betreibt die schweizerische Finanzplatzinfrastruktur und bietet weltweit umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wertschriftenhandel und -abwicklung sowie Finanzinformationen und Zahlungsverkehr an. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner Nutzer (rund 150 Banken verschiedenster Ausrichtung und Grösse) und erwirtschaftete 2012 mit über 3‘500 Mitarbeitenden und Präsenz in 24 Ländern einen Betriebsertrag von 1,14 Milliarden Schweizer Franken und einen Konzerngewinn von 320,1 Millionen Schweizer Franken.
Zentrale Bedeutung der Zinsfixierung für die Marktteilnehmer
Die rechtzeitige Meldung der Zinsfixierungen bei Strukturierten Produkten mit variabler Verzinsung ist sowohl für die Schaffung von Transparenz in Bezug auf die aktuell geltenden Produktkonditionen für Investoren, aber auch für die richtige Abwicklung von Börsentransaktion von zentraler Bedeutung. Ohne die rechtzeitige Meldung können z.B. die bei einem Börsenabschluss separat ausgewiesenen aufgelaufenen Zinsen nicht berechnet werden. Dies führt zu grossen Problemen in der Abwicklung dieser Börsengeschäfte.