Thomas Jordan, SNB-Direktionspräsident ad interim.
Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet für das Geschäftsjahr 2011 einen Gewinn des Stammhauses von rund 13 Mrd CHF. Dieser resultiert aus einem Bewertungsgewinn von über 5 Mrd CHF auf dem Goldbestand sowie einem positiven Ergebnis auf den Fremdwährungspositionen von rund 8 Mrd CHF. Das Konzernergebnis dürfte dank dem Stabilisierungsfonds noch etwas besser ausfallen, wie die SNB am Freitag mitteilte.
Nach 9 Monaten wies die SNB noch einen (Konzern-)Gewinn von 5,8 Mrd aus, beim Halbjahr einen Verlust von 10,8 Mrd CHF. Im Geschäftsjahr 2010 musste die SNB aufgrund hoher Verlusten auf Fremdwährungspositionen einen Verlust von 19,2 Mrd CHF verbuchen. Verwendet wird der diesjährige Gewinn zunächst für die gesetzlich vorgesehene Rückstellung für Währungsreserven (3,2 Mrd CHF). Mit den weiteren Mitteln kann die Nationalbank die Ausschüttungsreserven, die wegen des Rekordverlusts im vergangenen Jahr bei minus 5 Mrd CHF lagen, wieder auffüllen.
Doch Ausschüttung an Bund und Kantone
Dadurch ist die Bedingung dafür erfüllt, dass die Nationalbank eine Ausschüttung an Bund und Kantone vornehmen kann. Mit 1 Mrd CHF fällt diese allerdings tiefer aus als noch in den vergangenen Jahren, als jeweils 2,5 Mrd CHF in die öffentlichen Kassen flossen. Ein Drittel geht an den Bund, zwei Drittel an die Kantone. Für die Ausschüttung schlossen Bund und SNB im November eine Vereinbarung ab.
Der ausführliche Bericht zum Jahresabschluss mit den definitiven Zahlen der Konzernrechnung und dem Ergebnis des Stabilisierungsfonds wird am 8. März 2012 veröffentlicht, der Geschäftsbericht am 5. April 2012. (awp/mc/upd/ps)