SNB 2011: Konzerngewinn von 13,5 Mrd CHF

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Bern – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das an vielen Fronten turbulente Jahr 2011 mit einem Gewinn von 13,5 Mrd CHF abgeschlossen. Die Interventionen gegen die Frankenstärke haben sich ausbezahlt. Allerdings ist die Bilanz stark angeschwollen. Erstmals gab die SNB auch bekannt, wie stark sie 2011 intervenieren musste, um den Euro-Mindestkurs von 1,20 CHF zu verteidigen: Sie habe Devisen im Gegenwert von 17,8 Mrd CHF erworben, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Rechenschaftsbericht.

Der interimistische SNB-Präsident Thomas Jordan wollte sich vor den Medien in Bern nicht dazu äussern, wann Interventionen nötig gewesen sind. Die Käufe seien mit einem breiten Kreis von Gegenparteien im In- und Ausland abgeschlossen worden. Jordan bezeichnete den Jahresgewinn als beachtlich nach dem grossen Verlust von 19,2 Mrd CHF im Vorjahr. Zur Begründung für die starken Ergebnisschwankungen verwies er auf die extremen Entwicklungen der letzten Jahre – und damit auf die Folgen von Finanz- und Schuldenkrise.

Reserven auffüllen
Der erzielte Gewinn erlaubt es der SNB, in einem ersten Schritt ihre 2010 auf -5 Mrd CHF gefallene Ausschüttungsreserve wieder aufzufüllen. Zudem will der Bankrat wieder Polster anlegen: Die Ausschüttungsreserve soll auf 3,9 Mrd aufgestockt und 3,2 Mrd sollen für Währungsreserven zurückgestellt werden. Den Aktionären sollen 1,5 Mio CHF an Dividenden zukommen. Bund und Kantone erhalten zusammen 1 Mrd, wie dies für die Jahre 2011 bis 2015 vereinbart wurde.

Nach dem neuerlichen Verlust der SNB in der ersten Hälfte 2011 von 10,8 Mrd CHF hatten sich einige Kantone darauf eingestellt, dass der Geldregen ausbleibt. Sie wurden dann im Januar von der SNB positiv überrascht, als diese einen Gewinn von rund 13 Mrd ankündigte.

Erfolg mit Devisenanlagen
Die Wende war mit den Interventionen gegen die Frankenstärke gelungen. Nachdem der Euro im August kurzzeitig fast nur noch einen Franken gekostet hatte, öffnete die SNB zunächst ihre Geldschleusen nochmals und verkündete am 6. September den Euro-Mindestkurs von 1,20 CHF. Diesen Mindestkurs konnte die SNB verteidigen. Der Euro stand Ende 2011 bei 1,21 CHF nach 1,24 CHF ein Jahr zuvor. Der Dollar blieb praktisch unverändert. Die Wechselkursverluste der SNB verringerten sich dadurch von dramatischen 32,7 Mrd CHF im Vorjahr auf rund 0,1 Mrd.

Der Gewinn der SNB geht auf zwei Hauptquellen zurück: Die Kursgewinne auf den 1’040 Tonnen Gold brachten 5,4 Mrd CHF. Und die Fremdwährungspositionen warfen 7,7 Mrd ab, vor allem wegen Zinserträgen auf Obligationen und Kursgewinnen.

Deutlich grössere Bilanz
Die Franken-Interventionen haben allerdings auch eine Kehrseite: Die Bilanzsumme der SNB blähte sich um 76,1 Mrd CHF auf 346,1 Mrd auf.  Bei den Aktiven vergrösserten sich die Devisenanlagen innert Jahresfrist um 53,7 Mrd CHF auf 257,5 Mrd per Ende 2011. Dazu trugen neben Käufen auch Bewertungsgewinne auf bestehenden Devisenanlagen bei. Auf der Passivseite kletterten die Girokonten der inländischen Banken von 38 Mrd CHF auf 180,7 Mrd. Mit der massiven Ausweitung der zur Verfügung gestellten Liquidität wollte die SNB die Geldmenge erhöhen und damit den Franken schwächen.

Viele Notenbanken hätten Risiken in die Bilanz genommen, um ihren Auftrag (Gewährung der Preisstabilität) zu erfüllen, sagte Jordan. Immerhin stieg das Eigenkapital der SNB wieder von 40 Mrd CHF auf 52 Mrd. Eine Prognose zur Gewinnentwicklung wollte Jordan aber nicht abgeben, da dies sehr schwierig sei. (awp/mc/upd/ps)

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